Drohendes Verkaufsverbot für Apple Watch erneut vor Gericht

Ein US-Medizingerätehersteller bezichtigt Ex-Mitarbeiter, Geheimnisse an Apple weitergegeben zu haben. Diese seien in die Apple Watch eingeflossen.

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Apple Watch 2015
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Es geht um Geschäftsgeheimnisse im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar und in einem anderen Verfahren um ein drohendes Verkaufsverbot für die Apple Watch in den USA: Vor einem US-Bezirksgericht in Kalifornien setzen sich Apple und der Medizintechnik-Hersteller Masimo aktuell darüber auseinander, ob ehemalige Führungskräfte Masimos nach ihrem Wechsel zu Apple Geschäftsgeheimnisse ausgeplaudert und der Apple Watch damit zu ihrem Erfolg verholfen haben könnten. Im Mittelpunkt stehen der Blutsauerstoffsensor und die Pulsmessung. Bereits im Januar gab es eine Gerichtsentscheidung, nach der Apple ein Importverbot in den USA droht.

Die beiden ehemaligen Masimo-Mitarbeiter Marcelo Lamego und Michael O'Reilly waren zu Apple gewechselt und sollen dort geheime Informationen Masimos genutzt haben, um der Apple Watch zum Erfolg zu verhelfen.

Die Gerichtsreporterin Meghann Cuniff berichtet in ihrem Blog sehr detailreich über die bisherigen Verhandlungstage. Demnach weise Apple die Vorwürfe zurück, während die Gegenseite unter anderem anhand interner Mails von Apple-Führungskräften darzulegen versucht, dass Apple bei der Entwicklung des Pulsmessers recht glücklos gewesen sei. In diesem Zusammenhang wurde auch der frühere Hardware-Chef Apples, Bob Mansfield, befragt. Neben ihm wurden auch weitere Vice Presidents als Zeugen gehört, wie Adrian Perica, der für die Unternehmensentwicklung zuständig ist, und Steve Hottelling, Führungskraft im Hardwarebereich.

Dem Bericht zufolge hat Apple während der Entwicklung der ersten Apple Watch zwei Ansätze für Kooperationen mit anderen Unternehmen verfolgt. Der eine, Project Everest, sah Gespräche mit der Firma Masimo und ihrer Tochtergesellschaft Cercacor Laboratories vor, von denen Masimo heute behauptet, dass sie nur dazu gedient hätten, den Wissensstand herauszufinden. Im Project Rover wurde die Suche auf weitere Unternehmen verlegt.

Apple habe dann im Juli 2013 zunächst O'Reilly als neuen Chief Medical Officer eingestellt und wenige Monate später dann Lamego, der jedoch nur sechs Monate bei Apple blieb. In dieser Zeit gingen allerdings zwölf Patentanmeldungen auf ihn zurück. Keine dieser Ideen sei jedoch gestohlen worden, heißt es von Apples Anwälten. Ganz im Gegenteil habe Apple sogar im Vorfeld abgewogen, ob es nicht durch die Einstellung der beiden zu Interessenkonflikten kommen könnte. Am Ende habe man aber entschieden, dass es O'Reilly und Lamego frei stehen sollte, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn sie sich selbst bei Apple bewerben. Noch in dieser Woche sollen weitere Zeugen befragt werden.

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(mki)