E-Rezept in Kassen-App: Techniker erhält erste Zulassung

Die Techniker hat als erste Krankenkasse die Zulassung für die Integration der E-Rezept-Funktion in ihre Krankenkassen-App erhalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Frau hält Smartphone, aus dem Symbole wie ein weißes Kreuz kommen.

(Bild: FOTO Eak/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Techniker Krankenkasse darf das E-Rezept als erste Krankenkasse für ihre Versicherten in der TK-App anbieten. Ab Juni soll die E-Rezept-Funktion den TK-Versicherten zur Verfügung stehen. Anders als beim Einlöseweg mit der Gesundheitskarte oder dem Papierausdruck sollen die Versicherten, wie bei der E-Rezept-App der Gematik auch, "ihre Verordnungen jederzeit selbst einsehen können und haben eine Übersicht über ausgestellte Rezepte", schreibt die TK. Der Zugang zur App läuft dabei über die TK-Ident-App, wie eine Sprecherin heise online mitgeteilt hat.

E-Rezept einlösen

Das E-Rezept lässt sich bald über vier verschiedene Wege einlösen, nachdem der Arzt es ausgestellt und hochgeladen hat: Über die elektronische Gesundheitskarte, den Papierausdruck, die E-Rezept-App und die Krankenkassen-App. Sie müssen sich dabei nicht für einen Weg entscheiden, können aber beispielsweise auf den Papierausdruck beim Arzt bestehen.

Bislang lassen sich alle E-Rezepte einlösen, die dem herkömmlichen rosa Zettel entsprechen (Muster-16-Formular). Bei dem verhältnismäßig neuen Weg über die elektronische Gesundheitskarte müssen Sie diese nach dem Arztbesuch in das Kartenlesegerät der Apotheke stecken und erhalten ein Medikament, sofern der Arzt das E-Rezept signiert hat und das Medikament vorrätig ist. Eine Eingabe der PIN für die elektronische Gesundheitskarte ist dafür und auch für das ausgedruckte E-Rezept nicht erforderlich.

Mit dem seit Ende März geltenden Digitalgesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen dürfen auch Krankenkassen die E-Rezept-Funktion in ihre App integrieren. Weitere Krankenkassen haben die Zulassung bei der künftigen "Digitalagentur Gesundheit", der Gematik, für die Integration der Funktion ebenfalls beantragt. Künftig sollen beispielsweise auch AOK-Versicherten die Funktion über die App "AOK Mein Leben", der App für die elektronische Patientenakte, nutzen können. Bei der Barmer soll das E-Rezept in der App "Barmer eCare" abrufbar werden.

Digital Health abonnieren

Alle 14 Tage bieten wir Ihnen eine Übersicht der neuesten Entwicklungen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens und beleuchten deren Auswirkungen.

E-Mail-Adresse

Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bisher nutzen nur wenige das E-Rezept "volldigital" über die E-Rezept-App. Das liegt unter anderem an den Startschwierigkeiten beim E-Rezept. Beispielsweise hatte es zum für Ärzte verpflichtenden Start des E-Rezepts vermehrt Probleme mit der GesundheitsID gegeben, woraufhin die Anmeldung darüber bei Diensten der Telematikinfrastruktur (TI), dem Gesundheitsnetz, nicht möglich war. Es kam allerdings auch zu weiteren Störungen und Ausfällen. Erst kürzlich hat der Chief Operating Officer der Gematik, Björn Kalweit, auf Linkedin "keine TI-Beeinträchtigungen der TI für Versorgende und Versicherte" verkündet. Da der letzte Eintrag zu TI-Störungen vom 24. Mai ist, wurde an die Gematik "vermehrt die Sorge" herangetragen, der WhatsApp-Kanal, in dem die Störungen auch für Versicherte dokumentiert werden, "kaputt oder deaktiviert" sei. Auch die seit Januar regelmäßig auftauchenden Störungen eines Vertrauensdiensteanbieters seien seit dem 19. April nachhaltig behoben worden.

Seit auch Online-Apotheken über die Cardlink-Funktion E-Rezepte annehmen können, werben sie stark dafür. DocMorris und Shop Apotheke bieten beispielsweise 10 Euro für Kunden, die das erste E-Rezept über Cardlink einlösen. Wer beispielsweise die App von DocMorris installiert hat, bekommt auch entsprechende Push-Benachrichtigungen dazu. Die Werbung kommt zu manchen auch als Flyer. "Wir erleben aktuell eine Zeit, die vielen Mitgliedsapotheken die Luft zum Atmen nimmt", kommentierte das der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA), der laut Apotheke Adhoc klagen will. Demnach verstoße der 10-Euro-Bonus gegen die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente. Demnach will der MVDA auch einen Brief an Günther Jauch und Christian Ulmen schreiben, die Gesichter der Werbekampagne.

(mack)