EMC kauft VMWare
Mit dem Hersteller von PC-Virtualisierungssoftware will der Spezialist für Massenspeicher seine Position auf dem Server-Markt stärken.
Nach der Übernahme von Connectix durch Microsoft schlüpft nun auch der zweite Hersteller von PC-Virtualisierungssoftware unter das Dach eines anderen Unternehmens: VMWare, durch die Software bekannt geworden, die das Ausführen diverser Betriebssysteme auf einer einzigen Maschine ermöglicht, geht an EMC. Dem Massenspeicherspezialisten ist die Übernahme rund 635 Millionen US-Dollar wert.
EMC möchte, nach der Übernahme von Documentum und Legato, mit VMWare das eigene Lösungsangebot weiter ausbauen. Kunden sollen komplette, einheitliche Lösungen zur Verwaltung aller Computer- und Speicherressouren angeboten werden; eine "virtuelle Informationsinfrastruktur", wie EMC das nennt, soll es ermöglichen, Ressourcen dynamisch zuzuteilen, ohne Eingriffe bei der Hardware oder Ausfallzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Mitte des Jahres hatte EMC ehrgezige Wachstumsziele präsentiert: "Wir wollen Dienstleister für Information Lifecycle Management werden", erklärte EMC-Chef Joe Tucci damals, was auch durch die Übernahme anderer Firmen realisiert werden sollte. EMC konnte gerade erst wieder gestiegene Gewinne vermelden.
Mit VMware lassen sich auf einem Rechner mehrere virtuelle PCs emulieren, auf denen man die unterschiedlichsten Betriebssysteme (etwa Windows, diverse Linux-Distributionen, FreeBSD, NetWare) parallel laufen lassen kann. Im Unterschied zu Microsoft beziehungsweise Conenctix, deren virtuelle Server seit einiger Zeit auf sich warten lassen, kann VMWare schon die Server-Varianten der Virtualisierungssoftware vorweisen. Der ESX Server beispielsweise kann sogar direkt auf der jeweiligen Hardware arbeiten, ohne auf die Dienste eines als Wirt genutzten Betriebssystems angewiesen zu sein. Ein "Control Center" steuert alle virtuellen Maschinen in einem Server-Cluster zentral und kann sie bei Bedarf sogar von einem physischen System auf ein anderes verschieben. (jk)