EU-Klimawandeldienst: 2024 schon 1,6 Grad Celsius ĂĽber vorindustriellem Niveau

Die vergangenen zehn Jahre sind allesamt die zehn wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, und 2024 wurde jetzt erstmals eine wichtige Marke überschritten.

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Hitzewelle ĂĽber einer Skyline

(Bild: Eli Mordechai/Shutterstock.com)

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Das vergangene Jahr war das erste der Menschheitsgeschichte, in dem die globalen Temperaturen mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lagen. Das hat der Klimawandeldienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus ermittelt. Der menschengemachte Klimawandel sei der hauptsächliche Treiber gewesen, aber auch das Klimaphänomen El Niño habe einen Anteil. Insgesamt lag die globale Durchschnittstemperatur demnach 1,6 Grad Celsius über der mittleren Temperatur der Jahre 1850 bis 1900. Jedes der vergangenen 10 Jahre gehört demnach außerdem zu den zehn wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die globalen Oberflächentemperaturen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts

(Bild: C3S/ECMWF)

Auch wenn es sich bei dem Temperaturrekord erst einmal um ein einmaliges Ereignis handelt, stünde die Menschheit trotzdem kurz davor, die im Pariser Klimaabkommen definierte Grenze von 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau dauerhaft zu überschreiten, warnt Samantha Burgess (Word Dokument) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage. Der Durchschnitt der vergangenen beiden Jahre liege bereits darüber. Zusammen mit einem neuen Rekordwert bei der Gesamtmenge des Wasserdampfs in der Atmosphäre haben die zu noch nie dagewesenen Hitzewellen und starken Regenfällen geführt, "die Millionen von Menschen in Not bringen".

Ermittelt hat die Forschungsorganisation überdies, dass der 22. Juli 2024 mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,16 Grad Celsius über dem Durchschnitt der heißeste Tag überhaupt war. Insgesamt war der Temperaturanstieg im vergangenen Jahr in Europa besonders groß, hier war es bereits 1,47 Grad Celsius wärmer als in den Jahren 1991 bis 2020. Aus den Daten geht demnach weiterhin hervor, dass die Steigerungsrate des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre 2024 noch einmal höher lag. Einen einzigen kleinen Lichtblick gibt es demnach beim Methan, dessen Steigerungsrate war 2024 deutlich niedriger als in den drei Jahren davor.

(mho)