EU-Kommission hört Microsoft im Dezember an

Am 20. und 21. Dezember findet in Brüssel die Anhörung Microsofts im Kartellverfahren statt.

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Kurz vor Weihnachten kommt Microsoft bei den europäischen Wettbewerbshütern zu Wort. Am 20. und 21. Dezember hat der Software-Konzern die Gelegenheit, auf die von der EU-Kommission erhobenen Vorwürfe zu reagieren, so der Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Monti in Brüssel. Bei der nicht-öffentlichen Anhörung geht es um die Ansicht der Kartellwächter, dass Microsoft auf "rechtswidrige Weise" seine beherrschende Stellung im Markt der Betriebssysteme für PCs "auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme erweitert hätte".

Die EU-Kommission ist auch der Meinung, Microsoft habe den Media Player rechtswidrig in seine Betriebssystem eingebaut. Damit nutze der Software-Konzern einen Vertriebsweg, der anderen Herstellern von Playern nicht zur Verfügung stehe. Die Produkte der Konkurrenten würden im vorhinein benachteiligt, zumal der Media Player von Microsoft nur technisch aufwendig zu entfernen sei. Dadurch werde der Wettbewerb geschwächt, die Auswahl für die Verbraucher verringert und es gehe Innovationspotenzial verloren.

Aus den genannten Gründen hatte die Kommission das im August 2000 eröffnete Verfahren gegen Microsoft in diesem August noch einmal erweitert. Der zuständige Kommissar für europäischen Wettbewerb Mario Monti beharrte kürzlich darauf, dass die Brüsseler Wettbewerbshüter unabhängig von dem Verfahren in den USA entscheiden sollten. (anw)