EU-Regulierung verteuert Gespräche außerhalb Europas

Wer außerhalb Europas telefoniert, zahlt die Zeche für die günstigeren Roaming-Preise in der EU.

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Nach der vergangenen Sommer in Kraft getretenen EU-Roaming-Regulierung telefonieren EU-Bürger für maximal 49 Cent (netto) pro Minute im Ausland, eingehende Gespräche dürfen die Netzbetreiber mit maximal 24 Cent (ebenfalls netto) berechnen. Diese Preise liegen zum Teil deutlich unter denen, die die Netzbetreiber von ihren Kunden noch vor zwei Jahren gefordert haben. Analysten von Informa Telecoms & Media schreiben in ihrem jüngst veröffentlichten Bericht "Global Mobile Roaming, Forecasts 2008-2013" nun, dass außerhalb Europas telefonierende Kunden die Zeche für die günstigeren Roaming-Preise in Europa zahlen müssten. Für den Bericht verglichen die Autoren die Roaming-Preise von 2006 und 2008. Danach verteuerte sich etwa ein Roaming-Gespräch von Russland in das Heimatnetz in Italien um rund 25 Prozent, deutsche Afrika-Reisende müssten gar eine Steigerung von mehr als 160 Prozent hinnehmen.

Lediglich 15 Prozent aller Europäer sollen außerhalb der EU mit ihren Handys telefonieren. Die EU-Kommission kann die Preise für Telefonate außerhalb der EU nicht beeinflussen, ist sich dem Bericht zufolge aber des Problems bewusst.

In der zweiten Stufe der EU-Roaming-Verordnung sinken die Preise Ende August erneut: Maximal 46 respektive 22 Cent, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer, dürfen die Netzbetreiber ihren Kunden für Roaming-Gespräche in Europa dann noch berechnen. Kunden der E-Plus-Gruppe telefonieren bereits seit heute zu diesem Preis, die Telefonica-Tochter fonic hat eine Preissenkung zu Anfang Juli in Aussicht gestellt. (ll)