EU-Satelliten-Internet: Airbus, Telekom & Co. wollen Starlink Paroli bieten

Mehrere europäische Raumfahrt- und Telekommunikationsfirmen werden sich gemeinsam auf die Ausschreibung der EU-Kommission für die Konstellation IRIS2 bewerben.

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(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

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Eine Gruppe europäischer Raumfahrt- und Telekommunikationsakteure hat bekanntgegeben, dass sie gemeinsam die von der EU geplante Satellitenkonstellation für Breitband-Internet aufziehen will. Ziel der vom EU-Ministerrat im März gebilligten "Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit durch Satelliten" (IRIS2) ist es, weltweit zu einer "nahtlosen digitalen Kommunikation" beizutragen. Zugleich will die EU mit dem rund sechs Milliarden Euro teuren System unabhängig werden von rein privaten Alternativen wie Starlink von Elon Musks US-Konzern SpaceX, Amazons Projekt Kuiper oder OneWeb.

Das offene Konsortium, dem unter anderem Airbus Defence and Space, Eutelsat, Hispasat, SES und Thales Alenia Space angehören, plant eine gemeinsame Bewerbung auf die Ausschreibung der EU-Kommission für das "Programm für sichere Konnektivität". Mit an Bord des Kernteams sind die Deutsche Telekom und ihr französisches Pendant Orange, ferner OHB, Hisdesat, Telespazio und Thales. Gemeinsam stehen sie nach eigenen Angaben bereit, um "eine hochmoderne Satellitenkonstellation auf der Basis einer Multi-Orbit-Architektur" zu schaffen, "die mit dem terrestrischen Ökosystem interoperabel ist". Die Allianz will auch – ganz im Sinne der Kommission – Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen ermuntern, sich anzuschließen.

IRIS2 soll laut dem Rat bis 2027 "ultraschnelle" und "hochsichere Kommunikationsdienste" mit über rund 170 Satelliten vor allem in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) bereitstellen, was als sehr ambitioniert gilt. Als Betriebsstruktur ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit europäischen Konzernen vorgesehen. Im Rahmen des Programms stehen als öffentliche Gelder insgesamt 2,4 Milliarden Euro parat, die unter anderem aus dem EU-Weltraumprogramm, Horizont Europa und weiteren Fördertöpfen stammen. Die restlichen 3,6 Milliarden Euro soll der Privatsektor beisteuern.

Das angetretene Team zielt nach eigener Darstellung darauf ab, "die Zusammenarbeit zwischen allen europäischen Raumfahrtakteuren entlang der gesamten" Wertschöpfungskette im Sinne einer "strategischen Autonomie" der EU zu fördern. Man werde dabei "Synergieeffekte zwischen staatlichen und kommerziellen Infrastrukturen nutzen". Die Partner sehen sich auch gut positioniert für das Angebot gewerblicher Dienste, "die die digitale Kluft zwischen den europäischen Gebieten überbrücken und die globale Reichweite und Wettbewerbsfähigkeit Europas als Raumfahrt- und Digitalmacht auf dem Weltmarkt erhöhen".

(axk)