Ebay mit weiterem Umsatzrückgang, Aktie sinkt trotz positiver Prognose

Handelsvolumen, Käuferzahlen, Umsatz und Gewinn sind weiter im Sinkflug. Trotzdem erwartet Ebay wieder steigende Umsätze, Anleger bleiben aber skeptisch.

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Ebay-Büro in Berlin mit graublauem Himmel

Ebay-Geschäftsstelle in Berlin

(Bild: Ebay)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Ebay hat im Weihnachtsquartal, das von Inflations- und Wachstumssorgen geprägt war, weitere Abstriche machen müssen. Die Umsätze der Online-Handelsplattform sind sowohl im Quartal als auch im Gesamtjahr zurückgegangen, ebenso das Handelsvolumen. Trotzdem konnte Ebay die Erwartungen der Marktbeobachter übertreffen und auch die Prognose für das laufende Quartal ist positiver als erwartet, doch der Aktienkurs gibt trotzdem etwas nach.

In den drei Monaten bis Ende Dezember sanken die Erlöse im Jahresvergleich um vier Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilt. Das Handelsvolumen sank sogar um 12 Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis ist mit 671 Millionen Dollar nahezu gleich geblieben zum gleichen Zeitraum des Vorjahres und sank um lediglich 1,5 Prozent. Der bereinigte Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft fiel um zehn Prozent auf 581 Millionen Dollar. Die Zahl aktiver Käufer ist im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 134 Millionen zurückgegangen.

Für das Gesamtjahr 2022 meldet Ebay ein im Jahresabstand um 15 Prozent niedrigeres Bruttohandelsvolumen von 73,9 Milliarden Dollar, einen um 6 Prozent niedrigeren Nettoumsatz von 9,8 Milliarden Dollar, einen um 20 Prozent gesunkenen Betriebsgewinn von 2,35 Milliarden Dollar und einen Jahresnettoverlust von 1,27 Milliarden Dollar. 2021 hatte Ebay noch insgesamt 13,6 Milliarden Dollar Nettojahresgewinn erzielt. Den Nettoverlust schiebt Ebay auf "Veränderungen des Zeitwerts seiner Beteiligungen".

Im Gespräch mit dem Finanzmagazin Barron's erklärte Ebay-Chef Jamie Iannone, dass das Unternehmen ein solides Quartal abgeliefert und sich widerstandsfähig gezeigt habe trotz des herausfordernden Betriebsumfeldes. Iannone sieht die Stärken des Unternehmens in sogenannten Fokuskategorien, wie etwa Luxushandtaschen und Autoteile. Laut Iannone habe Ebay Preisdruck bei Luxusgütern gespürt, aber das Handelsvolumen in diesem Bereich sei angezogen.

Für das laufende Quartal stellt Ebay ein Umsatzwachstum von bis zu zwei Prozent in Aussicht und übertraf damit die Markterwartungen. Für das gesamte Jahr 2023 gab Ebay diesmal keine Prognose ab aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds. Die Aktie legte nachbörslich zunächst um rund zwei Prozent zu, sackte dann aber ab, sodass das Papier schlussendlich um über 5 Prozent nachgegeben hat.

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Seit Anfang dieses Jahres ist die Ebay-Aktie zwar um rund 10 Prozent angestiegen, ist damit aber trotzdem noch weit entfernt von ihrem Fünfjahreshoch in der Pandemiezeit Anfang Oktober 2021, als das Papier noch 70 Prozent höher notiert wurde.

(fds)