Ecobus: Vernetzte Kleinbus-Flotte soll auf dem Land getestet werden
Der Öffentliche Nahverkehr ist in ländlichen Gebieten wenig attraktiv. Max-Planck-Forscher wollen das mit ihrem Ridepooling-Konzept ändern – und ab Juni auch testen.
Forscher wollen zu den Gandersheimer Domfestspielen im Juni ein neues Verkehrskonzept mit vernetzten Kleinbussen ausprobieren. Das von den Forschern entwickelte computergestützte Modell "Ecobus" soll künftig den Personennahverkehr im ländlichen Raum verbessern, wie das Max-Planck-Institut für Selbstorganisation und Dynamik (MPIDS) in Göttingen mitteilte.
Dabei werden flexibel eingesetzte Kleinbusse mit anderen Verkehrsträgern wie Linienbussen, Bahnen oder Taxis kombiniert. Nutzer sollen per Smartphone-App oder Telefon auch in entlegeneren Gegenden Fahrten buchen und ohne lange Wartezeiten und zum Preis eines Bustickets an ihr Ziel kommen können.
Konkurenzfähig zum Pkw?
Zusammen mit dem Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen soll das Konzept ab dem 10. Juni bis zum 5. August 2018 während der Domfestspiele erstmals getestet werden, teilte das Institut mit. Dabei sollen die theoretischen Vorhersagen des Modells praktisch überprüft werden. Die Forscher gehen davon aus, dass "Ecobus" sowohl preislich als auch im Komfort konkurrenzfähig zum Privat-Pkw werden kann. Im Modellversuch kommen zunächst fünf Kleinbusse zum Einsatz. Das Testgebiet umfasst Bad Gandersheim, Kalefeld und den Bahnhof Kreiensen.
"Ecobus" ist Teil des EU-geförderten Südniedersachsen-Programms. Mit rund 100 Millionen Euro will die Landesregierung damit die strukturschwache Region wirtschaftlich voranbringen. Nach dem Test im Landkreis Northeim ist ein Untersuchungsraum im Harz geplant, der dann den Landkreis Goslar einbeziehen würde. Beteiligter Kooperationspartner ist hier der für den ÖPNV zuständige Regionalverband Großraum Braunschweig (anw)