Ehemaliger Intel-Manager sagt gegen Microsoft aus

Erstmals hat im laufenden Verfahrem gegen den Redmonder Software-Hersteller Microsoft ein ehemaliger Manager des Chip-Herstellers Intel ausgesagt.

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Von
  • Torge Löding

Erstmals hat im laufenden Verfahren gegen den Redmonder Software-Hersteller Microsoft ein ehemaliger Manager des Chip-Marktführers Intel ausgesagt. Steven McGeady erklärte, dass Microsoft Intel daran gehindert habe, in den 90er Jahren eigene Software zu vertreiben. Auf Intels Entwicklung der Multimedia-Softwarbibliothek NSP (Native Signal Processing) habe der Software-Konzern mit der Drohung reagiert, die nächste Chip-Generation von Intel nicht zu unterstützen und außerdem Druck auf die PC-Hersteller auszuüben, entsprechende Programme nicht zu installieren, sagte der ehemalige Vize-Präsident von Intel aus. McGeady hatte ähnliche Anschuldigungen bereits Ende 1998 im erstinstanzlichen Kartellverfahren gegen Microsoft erhoben.

Zuvor hatte Microsofts Anwalt Richard Pepperman den Gateway-Manager Anthony Fama ins Kreuzverhör genommen. Gestern hatte Fama ausgesagt, dass Microsoft mit Verträgen Druck auf Hersteller ausüben würde. Pepperman zweifelte die Unbefangenheit Famas an, da der Microsoft-Konkurrent AOL eine große Anzahl an Gateway-Aktien halte.

Nach wie vor ist offen, ob die Bundesrichterin Colleen Kollar-Kotelly einer Ausweitung des Verfahrens zustimmt. Die neun als Kläger verbliebenen Bundesstaaten möchten beweisen, dass Microsoft den Wettbewerb auch in anderen Märkten wie Smartphones oder Settop-Boxen behindert hat. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge tendiert die Richterin allerdings inzwischen dazu, das Verfahren tatsächlich auch auf neue Techniken und Märkte auszuweiten. (tol)