Ehrenrunde für Office 2003

Offenbar will Microsoft dem für Sommer angekündigten Office 2003 vor der Marktfreigabe noch eine außerplanmäßige Beta-Version vorausschicken.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Offenbar will Microsoft dem für Sommer angekündigten Office 2003 vor der Marktfreigabe noch eine außerplanmäßige Beta-Version vorausschicken.

Ursprünglich sollte die im März an 600.000 Tester ausgelieferte Beta 2 der Bürosuite rechtzeitig Ergebnisse liefern, dass Microsoft im Juni mit der Produktion des marktreifen Produkts beginnen kann. Beta-Versionen dienen zum Aufspüren bislang unentdeckter Programmfehler -- so gesehen passt die Äußerung eines ungenannten Microsoft-Sprechers gegenüber Microsoft Watch ins Bild, der Hersteller betrachte "die Release Beta 2 des Microsoft Office System als Erfolg".

Offenbar haben sich so viele Klagen ergeben, dass man in Seattle mehr Zeit zur Fehlerbereinigung braucht. Insbesondere die Beta-Version von Outlook 2003 soll sich als ziemlich buggy erwiesen haben, das Programm schickt nach Tester-Erkenntnissen manche Mails irrtümlich mehrfach ab und hadert mit der Hotmail-Integration. In der Folge soll noch im Frühjahr ein Refresh der Beta 2 erscheinen, der den Testern Gelegenheit gibt, vorgenommene Änderungen nochmals zu bewerten.

Microsoft hält nach wie vor an seiner Terminplanung für Office 2003 fest, sieht man einmal von der feinsinnigen Umformulierung des Erscheinungstermins von "this summer" in "later this summer" ab. Marktforscher spekulieren dagegen mit einer Verschiebung der Produktfreigabe auf den Herbst. Hinter vorgehaltener Hand sprach man ohnehin schon vorher vom September als wahrscheinlichstem Termin.

Sicherlich haben die Microsoft-Entwickler ein umfangreiches Arbeitsfeld zu beackern: Nicht nur wollen die neuen Features der etablierten Office-Programme poliert werden, sondern es gibt auch ganz neue Produkte zu checken -- den aus dem Dornröschenschlaf erwachten Publisher, das Notizprogramm Onenote und insbesondere die Formular-Software InfoPath. Erschwerend kommt hinzu, dass die auch für Office-Dokumente gedachten Rights Management Services zwingend auf das gerade erst erschienene Betriebssystem Windows Server 2003 angewiesen sind.

Trotz -- oder gerade wegen -- der erklärlichen Schwierigkeiten schweigt man sich bei Microsoft über Konsequenzen der verlängerten Office-Testphase aus, auch etwa darüber, ob sich die anstehenden Outlook-Nachbesserungen auf die terminkritische Fertigstellung des ebenfalls für dieses Jahr angekündigten Groupware-Servers Exchange 2003 auswirken. (hps)