Ein Drittel der DB-Fernzüge war 2023 unpünktlich

Im vergangenen Jahr ist der Pünktlichkeitswert der DB leicht gesunken. Unterdessen wird über höhere Bonuszahlungen fürs DB-Management berichtet.

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Ein ICE im Hautbahnhof Hannover.

(Bild: heise online / anw)

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Im vergangenen Jahr haben 64 Prozent aller Fernzüge der Deutschen Bahn (DB) pünktlich ihr Ziel erreicht. Im Umkehrschluss heißt das, gut ein Drittel der ICE und IC kamen nicht rechtzeitig an ihrem Zielbahnhof an. Zu ihren Pünktlichkeitswerten erläutert die DB, dass zum Ende des Jahres etwa 75 Prozent der Fernverkehrszüge durch mindestens eine Baustelle ausgebremst wurden. 2022 hatte der Pünktlichkeitswert für Fernzüge 65,2 Prozent betragen.

Die Pünktlichkeitsstatistik bildet die mehr als 800.000 Fahrten von DB-Personenzügen eines Monats ab. Die DB bezieht alle Verkehrshalte der mehr als 20.000 monatlichen Fahrten im Fernverkehr und der rund 780.000 monatlichen Fahrten im Nahverkehr – inklusive aller S-Bahnen – in die Pünktlichkeitserhebung ein. Als pünktlich wertet die DB einen Halt, wenn die planmäßige Ankunftszeit um weniger als 6 Minuten überschritten wurde.

"Mehrfach hatte die DB angesichts zunehmender kurzfristiger Bautätigkeit im Jahresverlauf darauf hingewiesen, das Pünktlichkeitsziel von rund 70 Prozent zu verfehlen", teilte die DB mit. Mit der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt/Main will die DB in diesem Jahr einen ersten zentralen hochbelasteten Schienenkorridor generalsanieren. Seit Ende vorigen Jahres laufen die vorbereitenden Arbeiten dafür, seit Anfang dieses Jahres wurden die ersten Sperrungen eingerichtet. Bis 2030 will die Deutsche Bahn wichtige Teilstrecken generalsanieren und binnen zwei Jahren die "gebündelte Erneuerung und Modernisierung von Schienennetz und Bahnhöfen" vornehmen.

Unterdessen berichtet Der Spiegel, dass die Bonuszahlungen für etwa 3500 Mitglieder des Managements und der Führungsebenen der Deutschen Bahn höher als die bisher bekannt gewordenen insgesamt 5 Millionen Euro ausfallen könnten. Auf die Boni könnten wegen einer Sonderregelung im Zusammenhang mit der Strompreisbremse im Jahr 2022 für das vergangene Jahr noch bis zu 7 Prozent Zinsen kommen, schreibt das Nachrichtenmagazin und beruft sich dabei auf eigene Informationen.

(anw)