Einführung von DVB-T in Nordhessen verzögert sich

Nach der Absage des Privatfernsehens wollen offenbar nun auch ARD und ZDF die Versorgung Nordhessens mit terrestrischem Digitalfernsehen auf die lange Bank schieben.

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  • dpa

Die Einführung des terrestrischen Digitalfernsehens DVB-T in Nordhessen wird sich aller Voraussicht nach verzögern und nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen bis Jahresende umgesetzt. Nach der Absage des Privatfernsehens wollten nun auch ARD und ZDF die Versorgung Nordhessens auf die lange Bank schieben, teilte der FDP-Landtagsabgeordnete Dieter Posch am Mittwoch mit. Die Landesanstalt für privaten Rundfunk bestätigte die Absage der Privaten. Die öffentlichen Sender prüften einen Ausbau des Digitalfernsehens vom Rhein-Main-Gebiet zunächst Richtung Ost- und Mittelhessen und danach Richtung Norden.

ZDF-Sprecher Alexander Stock erklärte unterdessen, das digitale Antennenfernsehen solle 2006 von den öffentlich-rechtlichen Sendern in weiten Teilen Hessens eingeführt werden. Dazu liefen Gespräche mit dem Hessischen Rundfunk und dem Netzbetreiber. Ob das ehrgeizige Ziel, das Digitalfernsehen noch vor der Fußballweltmeisterschaft einzuführen, erreicht werden könne, sei unklar. ARD und ZDF hätten sich darauf verständigt, bis Ende 2008 mehr als 90 Prozent der deutschen Haushalte mit der neuen Übertragungstechnik zu erreichen. Vor rund einem Jahr wurde das Digitalfernsehen im Rhein-Main-Gebiet eingeführt.

Wie der Sprecher der hessischen Staatskanzlei, Rainer Kling, sagte, führt das Land zur Einführung des Digitalfernsehens Gespräche mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. "Für Nordhessen wird es hoffentlich bald ein Angebot geben." Nach dem Rhein-Main-Gebiet sei Nordhessen die nächste Region, die erschlossen werden solle.

Das Digitalfernsehen löst die herkömmliche analoge Übertragung für Fernsehzuschauer mit einer Dach- oder Zimmerantenne ab. Wer keinen modernen, digitaltauglichen Fernseher hat, muss sich zum Empfang eine Decoder-Box kaufen, die im Handel ab etwa 80 Euro erhältlich ist. Nicht betroffen von der Umstellung ist die Mehrheit der TV-Zuschauer, die ihre Programme über einen Kabelanschluss oder eine Satellitenschüssel empfängt. (dpa) / (pmz)