Einstieg der Swisscom bei Telekom Austria erneut geplatzt

Die Staats-Holding ÖIAG, die 42,2 Prozent an der Telekom Austria hält, hat Verhandlungen mit Swisscom ohne Ergebnis beendet.

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Der Einstieg der Swisscom bei der Telekom Austria (TA) dürfte ein weiteres Mal geplatzt sein. Die Staats-Holding ÖIAG, die für die Republik Österreich 42,2 Prozent der TA-Aktien (exklusive der für eine laufende Wandelanleihe reservierten Anteile) hält, hat heute Nachmittag bekannt gegeben, die Verhandlungen ohne Ergebnis beendet zu haben. Wahrscheinlich konnte wieder keine Einigung über den Kaufpreis erzielt werden. Die ÖIAG wird jetzt wohl ihrem Aufsichtsratsbeschluss folgend eine Platzierung von 17 Prozent der Aktien an der Wiener und der New Yorker Börse anstreben. Die TA-Aktie, die zuvor über fünf Prozent ihres Wertes eingebüßt hatte, wurde bis 15:30 Uhr vom Handel ausgesetzt.

Zuletzt war eine Variante als aussichtsreich gehandelt worden, bei der die ÖIAG zunächst 17 Prozent der TA an die Swisscom verkauft hätte. Im Frühjahr hätten dann die restlichen gut 25 Prozent der TA gegen eine elfprozentige Beteiligung der ÖIAG an der Swisscom getauscht werden sollen. Durch einen speziellen Syndikatsvertrag hätte die ÖIAG noch bei einer Beteiligung von nur acht Prozent an der Swisscom eine Sperrminorität für Entscheidungen die Telekom Austria betreffend gehabt. Je nach Quelle hätten auch ein oder zwei Vorstände der Swisscom Österreicher sein müssen.

Das TA-Management, die Gewerkschaft, die Opposition (SPÖ und Grüne), aber auch der von der Bundesregierungspartei FPÖ gestellte Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider sprachen sich gegen den Verkauf aller TA-Anteile aus, zumindest mehr als 25 Prozent sollten gehalten werden. Die Gewerkschaft hatte aus Angst um "tausende Arbeitsplätze" mit Streik gedroht. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)