Einzelhandel erwartet trotz Krise zu Weihnachten kleines Umsatzplus

Viele Weihnachtsgeschenke würden über das Internet gekauft. Besonders beliebt sei der Online-Einkauf von Büchern, CDs, DVDs, Elektronik, Bekleidung und Tickets. Der HDE rechnet mit einem Online-Umsatz von etwa 5 Milliarden Euro für November und Dezember.

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  • dpa

Der deutsche Einzelhandel rechnet trotz Finanzkrise und Rezession mit einem kleinen Umsatzplus im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Wie der Branchenverband HDE mitteilte, werde für November und Dezember ein Umsatz von 74,7 Milliarden Euro erwartet. Das wäre ein Prozent mehr als im Vorjahr. "Es gibt keine Anhaltspunkte für ein schlechtes Weihnachtsgeschäft", sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Die Kaufkraft der Konsumenten sei wegen der zurückgegangenen Inflation stärker als zur Jahresmitte. Die Einkommen seien gestiegen, und die Zahl der Erwerbstätigen sei deutlich höher als im Vorjahr. "Der Konsum hat Potenzial, zu einer Stütze der Konjunktur zu werden."

Für das Gesamtjahr hält die Branche an ihrer Prognose von einem nominalen Umsatzplus von 1,5 Prozent fest. Dies entspreche preisbereinigt einem Minus von ein Prozent. Eine Vorhersage für 2009 sei schwierig. Der Branchenverband geht aber davon aus, dass die verfügbaren Einkommen trotz Beschäftigungsabbau leicht zunehmen werden. Auch könnte sich die Sparquote von in diesem Jahr voraussichtlich 11,4 Prozent leicht nach unten bewegen. Die Verbraucherpreise dürften sich zudem unter der Steigerungsrate von 2008 entwickeln. Der HDE sprach sich für eine Senkung der Einkommenssteuer, insbesondere für die unteren und mittleren Einkommen, aus.

Bis September dieses Jahres verzeichneten die rund 400.000 Einzelhändler jüngsten Verbandsumfragen zufolge ein nominales Umsatzplus von 1,6 Prozent. Preisbereinigt entspricht dies einem Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erfreulich entwickelte sich der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln, der ein nominales Plus von 1,6 Prozent für die ersten neun Monate dieses Jahres verbuchte und damit die höchste Steigerungsrate seit mehr als zehn Jahren aufwies. Die Verbraucher hätten sich lediglich bei größeren Anschaffungen zurückgehalten, sagte Sanktjohanser.

Besonders gut sei der September mit nominal 4,1 Prozent mehr Umsatz (real: plus 2 Prozent) gelaufen. Mit der bisherigen Entwicklung des Novembers sei die Mehrheit der befragten Unternehmen zwar noch nicht zufrieden. Positive Meldungen gebe es aber aus dem Uhren-, Schmuck-, Spielwaren- und Haushaltswarenhandel. Viele Weihnachtsgeschenke würden zudem wieder über das Internet gekauft. Besonders beliebt sei der Online-Einkauf von Büchern, CDs, DVDs, Elektronik, Bekleidung und Tickets. Der HDE rechnet mit einem Online-Umsatz von etwa fünf Milliarden Euro für November und Dezember. (dpa) / (jk)