Einzelhandelsverband senkt Umsatzprognose für 2009

Im Rahmen der heutigen Jahrespressekonferenz des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels revidierte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser die ursprüngliche Prognose für das Umsatzwachstum 2009. Der Verband geht nun von einem Minus von zwei Prozent aus.

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Entwicklung der Einzelhandelsumsätze

(Bild: HDE)

Im Rahmen der heutigen Jahrespressekonferenz des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) revidierte Präsident Josef Sanktjohanser die ursprüngliche Prognose (Null bis -1 Prozent) für das Umsatzwachstum 2009: Der HDE geht nun von einem Minus von nominal zwei Prozent aus. Dabei seien bereits die Effekte durch die im Vergleich zum Vorjahr fehlenden zwei Verkaufstage berücksichtigt. Auf Basis der jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für die Umsätze im klassischen Einzelhandel (ohne Kfz, Brennstoffe, Apotheken) verzeichnet der HDE in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres ein Minus von preisbereinigt 2,8 Prozent. "Die Umsatzentwicklung blieb damit bisher hinter unseren Erwartungen zurück", erklärte Sanktjohanser.

Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Wirtschaftskrise gibt sich der HDE-Präsident für die Branche dennoch verhalten optimistisch: Mit einem 2-prozentigen Umsatzrückgang bewege sich der Einzelhandel gerade eben noch im Rahmen der üblichen jährlichen Schwankungen. Im Vergleich zu anderen Branchen sei die Lage daher noch keineswegs prekär. "Wir dürfen die Entwicklung aber auch nicht verharmlosen, da die Handelsunternehmen nicht vom Aufschwung profitiert haben und kaum Reserven anlegen konnten", betonte Sanktjohanser.

Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Politik warnte der HDE-Präsident zugleich davor, in der gegenwärtigen Situation die Mehrwertsteuer anzuheben. Langfristig werde eine höhere Mehrwertsteuer dem Konsum einen herben Dämpfer verpassen, ist Sanktjohanser überzeugt – auch wenn es im Vorfeld einer Steueranpassung möglicherweise zu einem Konjunkturhoch aufgrund vorgezogener Einkäufe käme. "Wir werden uns erbittert gegen jeden Versuch wehren, die Mehrwertsteuer zu erhöhen", bekräftigte der HDE-Präsident. An Stelle punktueller Anreize wie der Abwrackprämie oder den im vergangenen Weihnachtsgeschäft diskutierten Konsumgutscheine, fordert der Verband eine dauerhafte Senkung der Abgabenlast von Verbrauchern. (map)