Einzelne US-Verlage loben Apple-Abo-Modell

Es gibt nicht nur negative Stimmen zum In-App-Verkaufszwang für iOS-Geräte: Einige amerikanische Medienunternehmen freuen sich auch über die neue Lösung und halten Apples Gebühren für tragbar – "noch".

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Im Streit um Apples Inhalteverkaufspolitik haben sich nun auch einige positiv gestimmte Medienunternehmen zu Wort gemeldet. In den USA hieß es von den Verlegern der beiden bereits verfügbaren App-Store-Abotitel Elle und Popular Science, die neuen Möglichkeiten seien grundsätzlich gut. "Natürlich würden wir immer gerne eine geringere Provision sehen. Aber wir können mit der aktuellen Preisstufe leben", sagte Philippe Guelton, Chief Operating Officer beim Elle-Verlag Hachette Filipacchi Media Amerika gegenüber der US-Ausgabe der Macworld. Die Kosten, eine eigene E-Commerce-Plattform zu erstellen, seien wirtschaftlich nicht darstellbar. Apple liefere deshalb trotz der 30 Prozent Provision eine "schlüsselfertige Lösung, mit der wir mit geringen oder nicht vorhandenen finanziellen Risiken Modelle testen können".

Gregg Hano, der bei der US-Tochter des schwedischen Medienkonzerns Bonnier das Wissenschaftsblatt Popular Science verlegt, stieß gegenüber der Macworld ins gleiche Horn: Die 70 Prozent Einnahmen, die direkt an die Verlage gingen, seien ein "tragfähiges und vernünftiges Modell", mit dem man arbeiten könne. Zudem sei das Publikum, wie er denke, "extrem wertvoll", womit Hano wohl auch einen Seitenhieb in Richtung Googles Android-Plattform platzieren wollte, deren Nutzer deutlich weniger bereit sein sollen, Geld für Apps und Inhalte auszugeben. Die neue Abofunktion sei darüber hinaus eine Funktion, die iOS-Kunden stark nachgefragt hätten. Bislang sei ja nur der Einzelverkauf möglich gewesen. Popular Science setzt hier bislang über 10.000 Ausgaben im Monat für 5 Dollar pro Stück ab.

Es gibt allerdings auch US-Verlage, die Apple kritisieren. Die Online Publishers Association (OPA), die unter anderem die Medienkonzerne Time Inc., Hearst, Conde Nast, Bloomberg und National Geographic vertritt, findet neben der nun festgesetzten Gebühr problematisch, dass Verlage künftig nicht mehr automatisch Kundendaten erhalten – Nutzer müssen dem willentlich zustimmen. So gingen Möglichkeiten verloren, Angebote anzupassen und den Leser wirklich kennenzulernen. Auch kritisiert wurde der In-App-Verkaufszwang, der verbietet, dass Verlage auf ihre Websites umleiten. "Warum nicht einfach die Kunden entscheiden lassen?", fragte OPA-Managerin Pam Horan gegenüber Forbes. (bsc)