Eiszeit zwischen Telekom und Deutscher Bank (Update)

Die Deutsche Telekom geht nach einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" auf Distanz zur Deutschen Bank.

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Von
  • Egbert Meyer

Die Deutsche Telekom geht nach einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" auf Distanz zur Deutschen Bank. Demnach gehören die Banker nicht mehr zu den Favoriten im Bieterwettstreit um das TV-Kabelnetz der Telekom.

Ursache der Verstimmung sei, dass die Deutsche Bank als Berater der Telekom den Wert des Kabelnetzes zu niedrig angesetzt habe, berichtet das Blatt weiter. Zudem gebe es massive Konflikte zwischen Telekom-Chef Ron Sommer und dem Vorstand des Finanzinstituts. DB-Chef Rolf Breuer soll Mitte des Jahres vertrauliche Details des geplanten Netzverkaufs mit dem damaligen EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert erörtert haben. Die Deutsche Bank und die Telekom wollten den Bericht heute nicht kommentieren. Ein Banksprecher sagte lediglich, es gebe vielfältige Wege der Zusammenarbeit.

Der mutmaßliche Bruch zwischen der Telekom und der Deutschen Bank deutete sich bereits in der Vorwoche an, als Telekom-Sprecher Ulrich Lissek von einer Vorentscheidung in drei Kabelnetzregionen sprach. Demnach ist in Nordrhein-Westfalen das US-Konsortium Callahan aussichtsreichster Bewerber. In Hessen hat der britische Kabelnetzbetreiber Klesch die besten Chancen. In Rheinland-Pfalz und im Saarland liegt der amerikanisch-niederländische Kabelnetzbetreiber United Pan-Europe Communications (UPC) aussichtsreich im Rennen, zu dessen Anteilseignern auch der Softwarehersteller Microsoft gehört. Die Deutsche Bank, die in allen drei Regionen auf der Bieterliste vertreten sein soll, würde folglich leer ausgehen. (em)