Elasticsearch erscheint wieder als Open-Source-Software
Nach drei Jahren macht Elastic die Kehrtwende und stellt Elasticsearch und Kibana wieder unter eine Open-Source-Lizenz. Und das sei auch so geplant gewesen.
Elasticsearch und Kibana erscheinen wieder unter einer Open-Source-Lizenz: Entwickler Elastic stellt die Suchmaschine und die zugehörige Analysesoftware unter die AGPL. Der Schritt folgt auf die kontroverse Änderung vor drei Jahren, als der Anbieter seine Produkte nur noch unter der ELv2 und SSPL veröffentlichte.
Der Knackpunkt: Obwohl Elastic damals darauf beharrte, dass der Quellcode mit der SSPL weiter offen zur Verfügung stehe, handelt es sich bei der Lizenz jedoch nicht um Open-Source-Software im Sinne der OSI. Doch die AGPL fällt explizit hierunter, wie auch die Ankündigung durch Elastic selbst hervorhebt.
Amazon AWS als Übeltäter
Gleichzeitig unterstreicht der Entwickler, dass Amazon an der damaligen Situation Schuld gewesen sei: Aufgrund des verwirrenden Angebots des Cloud-Riesen hätte Elastic mit der Lizenzänderung Klarheit schaffen müssen. AWS bot die ELK-Software (Elasticsearch, Logstash und Kibana) als eigene Distribution an – mit dem Vorwurf Elastics, dass Amazon zwar die eigene Arbeit abgreife, aber nicht mit dem Entwickler kooperiere.
Im Zuge der Auseinandersetzung entschied sich AWS zu einem Fork namens OpenSearch. Elastic behauptet in der aktuellen Ankündigung, dass sie mit einem solchen Fork gerechnet hätten. Dieser würde zwangsläufig nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine andere Zielrichtung haben.
Nach drei Jahren sei dieser Zwist jedoch komplett ausgeräumt – Elastic und Amazon würden heute eine starke Partnerschaft pflegen. Entsprechend sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, Elasticsearch und Kibana wieder unter eine echte Open-Source-Lizenz zu stellen. Elastic unterstreicht, dass die Änderung damals kein Fehler gewesen sei, denn nur deshalb habe es all diese Änderungen gegeben, die jetzt die Kehrtwende möglich machen.
Nur eine zusätzliche Option
Wichtig ist, dass die AGPL als weitere Lizenzoption hinzukommt, die ELv2 und die SSPL bleiben also bestehen. Elastic betont, dass sich für existierende Nutzer so nichts ändern würde. Die Hoffnung des Anbieters ist klar: Er will mehr Anwender durch eine zusätzliche Open-Source-Lizenzierung gewinnen.
Die vollständige Ankündigung findet sich im Blog von Elastic.
(fo)