Elektro-Hypercarhersteller Rimac erhält 536 Millionen US-Dollar Finanzspritze

Porsche, Softbank und Goldman Sachs investieren in Rimac. Dabei geht es weniger um Hypercars als vielmehr um Hochleistungskomponenten für Elektroautos.

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Das elektrisch betriebene Hypercar Rimac Nevera bei Testfahrten.

(Bild: Rimac)

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Die kroatische Rimac Group, Entwickler von elektrischen Hypercars, Antriebs- und Batteriesystemen, erhält in einer Serie-D-Finanzierungsrunde 536 Millionen US-Dollar, etwa 500 Millionen Euro, von Porsche sowie den Investoren Softbank und Goldman Sachs. Das geht aus einer Mitteilung von Porsche am Mittwoch hervor. Demnach soll mit dem Geld unter anderem die zur Rimac Group gehörende Tochtergesellschaft Rimac Technology künftig als Technikpartner für globale Automobilhersteller ausgebaut werden.

Porsche beteiligt sich seit 2018 an der Rimac Group, an der das Unternehmen nach eigenen Angaben nach erfolgreicher Transaktion rund 20 Prozent der Anteile halten wird. Es handelt sich um eine zweistellige Millionensumme, weitere Details nennt Porsche nicht. Die laufende Finanzierungsrunde führen Softbank Vision Fund 2 und als neuer Investor Goldman Sachs Asset Management an. Das Gros der Unternehmensanteile verbleibt jedoch beim Firmengründer und CEO Mate Rimac, wie Porsche mitteilt.

Das neue Kapital soll dazu verwendet werden, um "in die Erweiterung der Produktion für Großserienprodukte" zu investieren. Rimac Technology, die Komponenten wie Batterien und Antriebsstränge für Elektroautomobile entwickelt und herstellt, soll dann zum Technikzulieferer auch für andere weltweite Automobilhersteller werden. Insgesamt will die Rimac Group 2022 rund 700 Mitarbeiter einstellen.

Ein Teil des Geldes fließt in den Bau des Hauptsitzes von Rimac im kroatischen Zagreb. Der Bau soll rund 200 Millionen kosten und 2023 fertiggestellt sein.

Das Geld sichert die Unabhängigkeit von großen Automobilherstellern, sagt Mate Rimac. "Es ist sehr gut für uns, Porsche und Hyundai als Aktionäre an Bord zu haben, aber wir wollen nicht vollständig von ihnen abhängig sein."

Neben Porsche und Hyundai unterhält die Rimac Group Partnerschaften mit Automobili Pininfarina, Koenigsegg und Aston Martin, für die Rimac einzelne Komponenten für Hochleistungs-Elektrofahrzeuge entwirft und herstellt.

Die Hypercar-Sparte von Rimac fusionierte im November 2021 mit dem Automobilhersteller Bugatti zu Bugatti Rimac. Beide entwickeln gemeinsam den elektrisch angetriebenen Supersportwagen Rimac Nevera. Das rund 2,5 Millionen Dollar teure Hypercar hat knapp 2000 PS und soll in weniger als 2 s von 0 auf 100 km/h beschleunigen und damit schneller als andere Serienfahrzeuge. Nach Unternehmensangaben soll es im Sommer 2022 auf den Markt kommen.

(olb)