Elektronik-Dienstleister 4MBO rutscht tiefer in die roten Zahlen

Die Schließung der PC- und Notebook-Sparte belastet die Bilanzen von 4MBO ("Volks-PC") schwer; ein Verkauf sei wegen der angespannten Lage der Branche nicht möglich gewesen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Elektronik-Dienstleister 4MBO ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Nach vorläufigen Berechnungen beträgt der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) 19 Millionen Euro; 2002 betrug der Verlust 9,3 Millionen Euro, teilte das börsennotierte Unternehmen mit. Gründe seien der Einbruch des PC-Geschäfts im vierten Quartal und die hohen Kosten der Schließung der PC-Sparte gewesen. 4MBO hatte Discounter mit Computern beliefert. Unter anderem produzierte man für den Discounter Plus den so genannten "Volks-PC"; auch die Handelskette Norma gehörte zu den Kunden von 4MBO.

Der Gesamtjahresumsatz ist 2003 um 26 Prozent auf 213,1 Millionen Euro gesunken, hieß es. Dazu hätten ein Absatzeinbruch bei PCs und Notebooks um bis zu 70 Prozent im vierten Quartal und ein verschärfter Wettbewerbs- und Margendruck geführt. Die Kosten für die Schließung des IT-Bereichs würden sich voraussichtlich auf 11,8 Millionen Euro summieren. Im vergangenen Jahr schlugen sie mit 9,9 Millionen Euro zu Buche. Die endgültigen Zahlen sollen am 25. März auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart veröffentlicht werden.

4MBO wolle sich nun vor allem auf das Feld der digitalen Unterhaltungselektronik wie digitale Satellitenempfängern und Festplattenrecorder konzentrieren, betonte das Unternehmen erneut. Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte die Firma verkündet, sich endgültig aus dem Geschäft mit PCs und Notebooks zurückzuziehen. Ein Verkauf der Sparte sei wegen der momentanen "angespannten Lage der gesamten IT-Distributionsbranche" nicht möglich gewesen, hieß es nun bei der Vorstellung der vorläufigen Zahlen, daher sei nur die vollständige Schließung übrig geblieben. Vor wenigen Tagen erst ging dann auch der Vorstandssprecher von 4MBO: Erwin Landherr hatte sich "mit dem Aufsichtsrat über die Auflösung seines Vertrages verständigt", wie die Firma erklärte. Begründet wurde dies mit unterschiedlichen Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung der 4MBO-Gruppe. (jk)