Elektronische Gesundheitskarte: USB-Sticks werden getestet

Die mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) betraute Projektgesellschaft Gematik will die Einsatzmöglichkeiten von USB-Sticks testen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) betraute Projektgesellschaft Gematik wird die Einsatzmöglichkeiten von USB-Sticks in der telematischen Infrastruktur testen. Die Speicherstäbchen mit einem Fassungsvermögen von mehreren Gigabyte könnten als Alternative zur "Server-gestützten Datenspeicherung" von Versichertendaten genutzt werden. Dies gab die Bundesärztekammer in einer Presseerklärung bekannt.

Mit der Aufnahme von USB-Sticks in das Programm verschiedener Feldtests sehen sich die Ärzte in einem wichtigen Punkt bestätigt. Sie hatten auf dem letzten Ärztetag in Ulm die Untersuchung von Alternativen zur zentralen Datenspeicherung gefordert und dies in einem Forderungskatalog zur eGK begründet. Dieser Forderung hat die Gesellschafterversammlung der Gematik nun einstimmig entsprochen. Damit kann der Einsatz von USB-Sticks getestet werden, der allerdings nicht die Kartentechnologie ablöst. Vielmehr soll das Verschlüsselungskonzept von Gesundheitskarte und Heilberufsausweis auf die USB-Sticks ausgedehnt werden, weil Versichertendaten immer kryptografisch geschützt sein müssten, heißt es in der Mitteilung der Bundesärztekammer.

"Wir halten es außerdem für dringend erforderlich, dass die Gematik mehr Transparenz über die Aktivitäten zur Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte herstellt", wird Christoph Fuchs, Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, zitiert. Damit dokumentieren die Ärzte ihren Unmut über eine Entscheidung der Gematik. Diese hat den jüngsten Sachstandsbericht über die Feldtests des Release 1 der eGK als "streng vertraulich" klassifiziert, um eine öffentliche Diskussion der Testergebnisse zu unterbinden. Allen Angehörigen der Gesellschafterversammlung ist es bei dieser Klassifizierung untersagt, die Testergebnisse weiterzugeben. Dagegen heißt es in der Stellungnahme der Bundesärztekammer: "Die Zwischenergebnisse der Erprobungsphase in den sieben Testregionen müssen veröffentlicht und unvoreingenommen erörtert werden. Wir begrüßen sehr, dass sich die anderen Gesellschafter dieser Forderung der Bundesärztekammer angeschlossen haben."

Außerdem möchten die Ärzte über die Zeitplanungen beim "erheblich verzögerten Basis-Rollout" der eGK in der Region Nordrhein informiert werden. Dort wurden alle Planungen zum Rollout gestoppt, bis mindestens 4 zertifizierte Kartenterminals auf dem Markt verfügbar sind und die Arztpauschale errechnet werden kann. (Detlef Borchers) / (hob)