Ende der Windows-10-Unterstützung: Profitiert Apple bei Firmenkunden?

Im Oktober beendet Microsoft offiziell die Unterstützung von Windows 10 – was ältere Rechner, die neuere Betriebssystemversionen nicht mehr unterstützen, quasi zu Elektroschrott macht, sollte man nicht auf Linux oder andere Alternativen wechseln, um weiterhin (Sicherheits-)Updates zu erhalten. In den USA scheint dies nun einen für Apple interessanten Effekt zu haben, wie die jüngsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Canalys für das vierte Quartal 2024 zeigen: Apple hatte bei den Mac-Verkäufen einen ordentlichen Schub. Es wird nun darüber spekuliert, ob Unternehmenskunden das Windows-10-Aus nicht dazu nutzen, auf eine neue Plattform zu wechseln – immerhin bemüht sich Apple seit Jahren um den Bereich Enterprise.

26 Prozent Plus – deutlich über Gesamtmarkt

Während der gesamte PC-Markt ohne Tablets im vierten Quartal in den Vereinigten Staaten nur um 6 Prozent wuchs, gelang es Apple, ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um satte 26 Prozent zu erreichen. Das entsprach laut Canalys mehr als drei Millionen verkaufter Rechner. "Der Aktualisierungszyklus von Windows bietet Apple fruchtbaren Boden, um sowohl die Verbraucher als auch Unternehmen anzusprechen, die für einen Wechsel des Betriebssystems offen sein könnten", schreiben die Marktforscher.

Viele der Probleme mit dem Management und der Kompatibilität von Macs, die traditionell bestanden haben, seien mittlerweile von Apple adressiert worden. "Hinzu kommen wettbewerbsfähigere Preise und eine Überarbeitung des Channel-Partner-Programms [durch den Konzern] später in diesem Jahr." Entsprechend könne der Mac-Marktanteil auch 2025 weiter wachsen, obwohl der Gesamt-PC-Markt auch dank der Zölle der Trump-Regierung in diesem Jahr laut Canalys nur um 2 Prozent zulegen soll.

Apple nun auf Rang 3 in den US-Marktcharts

Beim US-Gesamtmarktanteil landete Apple im vierten Quartal 2024 auf Platz 3 mit 17,1 Prozent – und überholte damit Lenovo. Im vierten Quartal 2023 hatte man nur 14,4 Prozent Marktanteil. Marktführer bleibt HP mit 25,5 Prozent gefolgt von Dell mit 20,8 Prozent. Beide verzeichneten Marktanteilsrückgänge (um 3,6 beziehungsweise 2,4 Prozent).

Positiv für Apple könnte in seinem Heimatmarkt auch sein, dass der Konzern wieder verstärkt auf eine US-Produktion setzt. So baut TSMC in Arizona SoCs (auch) für Apple und zumindest einige Mac-Modelle könnten (wieder) in den USA produziert werden. Das war bislang etwa beim Mac Pro so. Apple hat der Trump-Regierung hohe Milliardenbeträge an Investitionen versprochen.

(bsc)