Energiekrise: Uniper steht angeblich kurz vor der Rettung

Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und dem Energieversorger Uniper können dazu führen, dass der Staat bis zu 30 Prozent der Anteile bekommt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen

In Etzel wird Erdgas unter Tage gespeichert.

(Bild: Uniper)

Lesezeit: 2 Min.

Das Energie-Unternehmen Uniper steht laut Medienberichten kurz vor der Rettung. Die Verhandlungen über ein staatliches Rettungspaket liefen darauf hinaus, dass die Bundesregierung eine Sperrminorität von bis zu 30 Prozent der Uniper-Anteile bekommt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf eingeweihte Personen beruft. Eine Vereinbarung darüber könne in den nächsten Tagen geschlossen werden.

Es gehe in den Verhandlungen auch darum, dass Uniper seine bisher gute Einstufung der Kreditwürdigkeit nicht verliert, schreibt Reuters. Auf Anfrage von heise online teilte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums mit, es kommentiere die Berichte nicht und wolle nicht spekulieren. Die Gespräche und Verhandlungen dauerten an.

An diesen sind laut den Berichten neben der Bundesregierung und Uniper auch die finnische Firmenmutter Fortum beteiligt, die 51 Prozent an Uniper hält. Laut Reuters sollte spätestens bis zum 25. Juli eine Lösung erreicht werden. Das Rettungspaket könne die Bundesregierung einen "mittleren einstelligen Milliarden-Betrag" kosten, also einen Betrag um 5 Milliarden Euro. Zudem berichtet Reuters, zu dem Rettungspaket könne gehören, dass Uniper einige Energiekosten an die Kunden weitergeben darf.

Uniper spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert viele Stadtwerke mit Erdgas. Der Konzern kann aber Mehrkosten, die wegen der Drosselung russischer Gaslieferungen beim Gas-Einkauf entstehen, nicht an die Kunden weitergeben. Daraus entstehen dem Konzern nach eigenen Angaben deutliche finanzielle Belastungen. Kurz nachdem das von der Bundesregierung überarbeitete Energiesicherungsgesetz am 8. Juli den Bundesrat passiert hatte, beantragte Uniper staatliche Stabilisierung. Eine milliardenschwere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW hat Uniper bereits ausgeschöpft.

(anw)