Energiesparkampagne der Regierung: "Jede gesparte kWh macht uns unabhängiger"

Ein breites gesellschaftliches Bündnis unterstützt eine Kampagne der Bundesregierung. Dabei sticht die deutsche Industrie hervor, die mehr Kohle einsetzen will.

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Wasser und Erdgas als Energiequellen: Weserkraftwerk (vorn) und Kraftwerk Hastedt in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine neue Kampagne der Bundesregierung vorgestellt, mit der die Menschen in Deutschland für Energiesparen und die Energiewende sensibilisiert werden sollen. Außerdem wird mit der Kampagne ein "Schulterschluss" mit der Industrie, dem Handwerk, den Kommunen, den Gewerkschaften, dem Handel, Natur- und Verbraucherschützern demonstriert.

"Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die hohe Energieabhängigkeit von Russland in den Fokus gerückt", heißt es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums (PDF), das auch fürs Klima zuständig ist. Sich von fossilen Energien zu verabschieden, sei unbedingt notwendig, um unabhängiger zu werden und die Klimaziele zu erreichen. "Jede gesparte Kilowattstunde Energie leistet einen Beitrag für unsere Unabhängigkeit, senkt den Kostendruck und hilft, unsere Klimaziele zu erreichen."

Damit es nicht nur bei Absichtserklärungen bleibt, gibt es die Website "ganz-einfach-energiesparen.de". Dort werden Ratschläge erteilt, wie private Haushalte, Industrie, Gewerbe und Kommunen ihren Energieverbrauch optimieren können. Auch finden sich dort Ansprechpartner, die helfen wollen, effizienter Energie einzusetzen.

Der Deutsche Städtetag zum Beispiel hebt hervor, dass das Potenzial von 80.000 kommunalen Gebäuden, über 2 Millionen kommunalen Wohnungen, in der Straßenbeleuchtung oder auch im Verkehr besser genutzt werden könne. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks sieht sich zugleich als Umsetzer und Betroffener der Energieeinsparungen.

Aus dem Bundesverband der Deutschen Industrie heißt es, wegen des russischen Kriegs in der Ukraine unterstütze sie das Vorhaben, nun so rasch wie möglich den Gasverbrauch in der Stromerzeugung zu senken. Dafür sollten Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder in den Markt genommen werden, um Gas für den Winter zu speichern.

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Die Umweltverbände meinen, Deutschland könne ein Vorbild sein für ein Wohlstandsmodell, das nicht auf Kosten anderer Weltregionen und der Natur wirtschaftet. "Kurzfristig sind wir alle aufgerufen, auch durch individuelle Verhaltensänderungen den Energieverbrauch drastisch zu senken. Nun kommt es aber auf die politische Rahmensetzung an, um die eigentlichen Hebel in Bewegung zu setzen."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Arbeitgeberverbände zeigen einen Schulterschluss im Schulterschluss, indem sie ihre Sozialpartnerschaft hervorheben: "In der Praxis beruht Energieeffizienz auf Innovationen im Unternehmen und individuellen Lösungen. Wichtig sind dafür qualifizierte Fachkräfte, finanzielle Anreize und langfristig gesicherte Rahmenbedingungen."

(anw)