Energiewende: London will viel Geld in Kohlendioxid-Endlagerung investieren

Die britische Regierung will in die Endlagerung von Kohlendioxid investieren, sagt Sunday Times. Geplant ist zudem die Erschließung eines neuen Nordsee-Ölfelds.

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Kohlendioxid-Endlagerung Wintershall DEA

Verniedlichte Darstellung der Kohlendioxid-Endlagerung der Presseabteilung des Erdölkonzerns Wintershall DEA

(Bild: Wintershall DEA)

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Die britische Regierung will einem Bericht zufolge mehrere Millionen britische Pfund in die Endlagerung des klimaschädlichen Kohlendioxids investieren. Wie die Wochenzeitschrift Sunday Times berichtet, reist Premierminister Rishi Sunak dazu an diesem Montag ins schottische Aberdeen, um die Unterstützung der Regierung für das Projekt Acorn zu verkünden. Geplant ist, dass vor der schottischen Küste künftig Emissionen aus dem ganzen Land in unterirdische Lager unter der Nordsee eingelagert werden sollen. Dabei sollen bis zu 21.000 Arbeitsplätze entstehen, sagen am Projekt interessierte Kreise.

Die Technologie spielt eine große Rolle bei den britischen Plänen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Kritiker plädieren hingegen dafür, stärker auf das Einsparen von Emissionen zu setzen.

Sunak, dessen konservative Partei in Umfragen weit hinter der Labour-Opposition liegt, liebäugelt jedoch laut Berichten damit, die Klimaziele aufzuweichen. Zwar betonte er, am Ziel der Klimaneutralität bis 2050 festhalten zu wollen, allerdings auf "pragmatische und verhältnismäßige Weise". Der frühere Brexit-Minister David Frost hatte kürzlich gefordert, die bisherigen Fristen wie das Ende für Neuwagen mit Verbrennungsmotoren bis 2030 zu überdenken.

Auftrieb erhielten die Stimmen in der Regierungspartei, die eine Abkehr von der grünen Klimapolitik fordern, vom Ergebnis der Nachwahl im früheren Wahlkreis von Ex-Premier Boris Johnson im Westen Londons. Im Wahlkreis Uxbridge & South Ruislip konnte sich kürzlich der Tory-Kandidat knapp durchsetzen, weil er sich gegen die vom Labour-Bürgermeister Sadiq Khan angekündigte Ausweitung der Umweltzone ULEZ (Ultra Low Emmission Charge) auf die Außenstadtbezirke aussprach. Das kam bei den Wählern gut an.

Erwartet wird auch, dass die Regierung bald grünes Licht für die Erschließung eines neuen Ölfelds in der Nordsee gibt, mit der London seine Energiesicherheit erhöhen will. Gegen die Ausbeutung des Rosebank-Ölfelds demonstrierte am Samstag die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg in London vor dem Energieministerium.

(fpi)