Kinderpornos: 18 Jahre Haft in England, auch für KI-Bilder​

Ein Engländer fasst 18 Jahre Haft wegen verschiedener sexueller Verbrechen mit Bezug auf Minderjährige aus. Auch für KI-generierte 3D-Bilder.​

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Gefängnis, Gitter, Freiheit

(Bild: Patrick489, Public Domain (CC0))

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Diese Meldung beschreibt Darstellungen von Gewalt gegen Minderjährige.

Auf Bestellung hat ein Engländer Darstellungen sexuellen sowie gewalttätigen Missbrauchs Minderjähriger angefertigt, bis er schließlich einem verdeckten Ermittler in die Falle gegangen ist. Jetzt wurde der 27 Jahre Täter zu 18 Jahren Haft verurteilt. Nicht nur, aber auch aufgrund der mit generativer Künstlicher Intelligenz verfälschten Bilder (Deepfakes).

Der Mann ist laut britischen Medienberichten zu 16 Straftaten geständig und für eine Litanei an Verstößen gegen Sexualstrafrecht schuldig befunden worden: Ermunterung zur Vergewaltigung eines Kindes, Anstiftung eines Jugendlichen zu sexuellen Handlungen, Erzeugung und Vertrieb unsittlicher Fotografien und Besitz verbotener Bilder. Frühestens nach zwölf Jahren Haft wird der Verurteile um Freilassung auf Bewährung ansuchen können, hat das Strafgericht in der Stadt Bolton in Nordwestengland entschieden.

Auf den im Juni beschlagnahmten Geräten des Mannes fanden Ermittler sowohl echte als auch KI-generierte Missbrauchsdarstellungen. Letztere sahen zwar nicht fotorealistisch aus, wurden vom Gericht aber dennoch als "unsittliche Fotografien" eingestuft, nicht als "verbotene Bilder". Letzteres sind Zeichnungen und ähnliche nicht fotorealistische Darstellungen, die mit geringerer Strafdrohung behaftet sind.

Britische Strafverfolger feiern das Urteil als besonderen Erfolg, weil das Gericht die strafverschärfende Einstufung als Fotos bestätigt hat. Der Mann hat von Kunden bereitgestellte Alltagsaufnahmen von Kindern genommen und mit einer Künstlichen Intelligenz in 3D-Deepfakes verwandelt. Diese hat er dann weitergegeben, teilweise gratis, teilweise gegen Bezahlung. Viel verdient hat er damit nicht; sein Umsatz soll in eineinhalb Jahren 5.000 britische Pfund (umgerechnet rund 6.000 Euro) ausgemacht haben.

Aufgeflogen ist der Engländer, weil er seine Dienstleistung in einem Chatroom einem verdeckten Ermittler angeboten hat, für 80 Pfund. "Ich habe Verprügelungen, Erstickungen, Enthauptungen, Leichen, Bestialität gemacht, und die Liste geht noch weiter", soll der Täter in dem Chat angegeben haben, mit einem lachenden Emoticon.

Der Anbieter der Künstlichen Intelligenz sucht sich von den Straftaten zu distanzieren. Die Nutzungsbedingungen verbieten demnach die Erzeugung von Darstellungen, die schädlich für Minderjährige sind oder gegen Kinderpornografieverbote verstoßen.

(ds)