Epic-Boss: "Apple muss gestoppt werden"

Tim Sweeney hat seine Vorwürfe gegen das App-Store-Modell untermauert. Apple ignoriere Gesetze in Südkorea, halte sich aber an Regeln von autoritären Regimen.

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(Bild: Leonard Zhukovsky/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Großprozess zwischen dem Spieleriesen Epic Games und dem iPhone-Giganten Apple um das Bezahlmodell des App Store geht demnächst in die nächste Runde – beide Unternehmen haben Berufung eingelegt. Nun teilte Epic-Boss Tim Sweeney einmal mehr gegen Apple aus: In einem Interview mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg forderte er gar, dass "Apple gestoppt" werden müsse.

In dem Gespräch, das bei einem Besuch Sweeneys in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul geführt wurde, ging es vor allem um die neue gesetzliche Lage in dem Land. Dort sollen Plattformbetreiber wie Apple (App Store) oder Google (Play Store) künftig gezwungen werden, In-App-Zahlungen durch die App-Anbieter selbst oder deren beauftragte Dritte abzuwickeln – etwas, das Epic Games in seiner Klage gegen Apple fordert.

Die endete zuletzt damit, dass Apple zwar nicht zum Monopolisten erklärt wurde, aber dennoch alternative Bezahlmethoden erlauben muss. Sweeney zufolge versucht Apple nun, die gesetzliche Lage in Südkorea zu umgehen. Apple will das Schlupfloch Südkorea für Epic-Hits wie "Fortnite" nicht akzeptieren. Apple sperre "eine Milliarde Nutzer in einen Online-Laden mit einem Bezahlabwickler" ein, erklärte Sweeney. Der Konzern halte sich an "repressive ausländische Gesetze, die Nutzer überwachen und ihnen politische Rechte nehmen", meinte der Manager mit Blick auf Apples agieren im chinesischen Markt. Gleichzeitig ignoriere der Konzern aber "Gesetze, die die koreanische Demokratie verabschiedet hat".

Sweeney betonte, er sei "sehr stolz [mit den Koreanern] gegen diese Monopole zu stehen" und lehnte sich dabei gar an den berühmten John-F.-Kennedy-Satz an: "Ich bin ein Koreaner." Der Software-Boss fand bei seinem Besuch in Südkorea auch keine guten Worte für Google, gegen das Epic Games ebenfalls vorgeht. Der Ansatz, der Konzern nehme Gebühren für Bezahlungen ein, die er nicht selbst verarbeite, sei "verrückt". Google betonte, die Provision sei nie nur für die Zahlung, stattdessen stelle man Android und Google Play "kostenlos" bereit und helfe bei Verteilung, Entwicklung und Sicherheit der Plattform.

Sweeney machte bei seinem Besuch in Asien auch einen weiteren Vorschlag: Seiner Meinung nach solle es einen einzigen App Store für alle Plattformen und Fragmentierung geben. Wer in einem Laden kaufe, solle seine Software auch anderen Plattformen nutzen dürfen. "Die Welt braucht einen einzelnen Store, der mit allen Plattformen arbeitet."

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(bsc)