Erfinder der blauen LED erhält 6,2 Millionen Euro

Das japanische Unternehmen Nichia Corporation zahlt seinem ehemaligen Mitarbeiter Shuji Nakamura eine Kompensation von umgerechnet 6,2 Millionen Euro für die Entwicklung blauer Leuchtdioden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der juristische Streit um Patente für die Herstellung blauer Leuchtdioden aus Galliumnitrid ist beendet: Das japanische Unternehmen Nichia Corporation zahlt seinem ehemaligen Mitarbeiter Shuji Nakamura eine Kompensationszahlung von umgerechnet 6,2 Millionen Euro (840 Millionen Yen). Nakamura, inzwischen Materialwissenschaftler am College of Engineering der University of California, Santa Barbara, hatte den Herstellungsprozess für blaue Leuchtdioden entwickelt, sollte dafür von Nichia ursprünglich aber nur eine Belohnung von knapp 200 US-Dollar erhalten.

Der Physiker verklagte den Konzern daraufhin auf Herausgabe der Patentrechte an seinen Forschungsergebnissen und Zahlung einer Kompensation in Höhe von 17 Millionen Euro. Nach einem Etappensieg für Nichia sprach ein Gericht in Tokio Nakamura Anfang 2004 sogar rund 151 Millionen Euro (20 Milliarden Yen) zu, weil die Erfindung seinem ehemaliger Arbeitgeber rund eine halbe Milliarde Euro eingebracht haben soll. Gegen dieses Urteil legte Nichia Berufung mit der Begründung ein, dass die umstrittenen Erfindungen nicht allein von Nakamura, sondern von einem ganzen Team von Mitarbeitern entwickelt worden seien. Außerdem habe Nakamura mit der empfangenen Zahlung die Rechte an der Erfindung abgetreten

Unter Vermittlung des Tokio High Court verständigten sich beide Parteien jetzt auf eine außergerichtliche Einigung. Japanischen Presseberichten zufolge soll Nakamura der Zahlung von 840 Millionen Yen allerdings nur zähneknirschend und auf Anraten seiner Anwälte zugestimmt haben. Seit Anfang 2004 ist Shuji Nakamura auch Honorarprofessor für experimentelle Festkörperphysik an der Universität Bremen. (pmz)