Ericsson: Neues Design verspricht weniger Plastik in Verpackungen

Ericsson geht einen weiteren Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft. Ein neues Verpackungsdesign verzichtet fast vollständig auf erdölbasierten Kunststoff.

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Der Telekommunikationsausrüster Ericsson hat umweltfreundlichere Verpackungseinsätze für seine Remote Radio Produkte entwickeln lassen. Damit will das Unternehmen seinen eigenen Nachhaltigkeitszielen näherkommen, aber auch neuen Rechtsvorschriften und Steuern auf Kunststoffverpackungen in zunächst der EU, Kanada und Indien begegnen.

Durch die neuen Verpackungskomponenten ließe sich der Gesamtkunststoffanteil von 20 Prozent auf weniger als ein Prozent bei der beschriebenen Verpackungsart reduzieren, erklärt Ericsson. Das hohe Produktgewicht sei eine Herausforderung für die Entwicklung gewesen. Die Deutsche Telekom als auch Swisscom testen das neue Verpackungsdesign.

Wie Ericsson berichtet, ist das unternehmenseigene Designteam für neue Verpackungskomponenten von erdölbasierten Kunststoffen auf Holzfasermaterialien umgestiegen. Mit zwei Zulieferern wurden zudem zwei Verpackungsdesigns mit den neuen Materialien entwickelt. Einen besonderen Schwierigkeitsgrad stellte das Gewicht der Elektronikprodukte von 24 bis 36 Kilo dar. Das neue Material muss eine hohe Stabilität zum Schutz der Produkte aufweisen.

Nur das Klebeband bleibt als erdölbasierter Kunststoffanteil bei dieser Verpackung erhalten, erklärt Ericsson.

(Bild: Ericsson)

Plastik konnte beispielsweise durch eine abriebfeste Beschichtung des Holzfasermaterials ersetzt werden, sodass auf den Plastikbeutel verzichtet werden kann, der normalerweise zum Schutz der Produktoberfläche verwendet wird. Der verbleibende Kunststoffanteil sei das Klebeband, das zum Verschließen der Außenverpackung verwendet wird. So komme Ericsson auf die Reduktion des Plastikanteils dieser Verpackungen von 20 auf weniger als ein Prozent.

Laut Ericsson haben die neuen Verpackungskomponenten in Bezug auf das Kohlendioxidäquivalent (CO₂e) über den gesamten Lebenszyklus ein ausgeglichenes oder besseres Ergebnis im Vergleich zu bestehenden Lösungen erreicht. Auch verkleinern die 100-prozentigen Wellpappeinlagen die Verpackungsgröße um 15 Prozent bzw. 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffeinlagen.

Wie das Unternehmen klarstellt, habe es die Neuentwicklung sowohl aufgrund eigener Nachhaltigkeitsziele als auch kommender Rechtsvorschriften wie etwa Steuern auf Kunststoffverpackungen angestoßen. Ericsson will bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Bilanz über alle seine Wertschöpfungsketten hinweg erreichen. Bisher ist das Unternehmen auch gut im Plan, allerdings könnte es ab 2030 schwieriger werden, die angestrebten Ziele zu schaffen.

Mats Pellbäck Scharp, Chef für Nachhaltigkeit bei Ericsson, sieht die neu entwickelten Verpackungsmaterialien als weiteren Schritt in die richtige Richtung: "Verpackungen sind Teil unseres Ziels, die Emissionen in der Lieferkette bis 2030 zu halbieren, und die Vermeidung von Kunststoffen trägt zu unseren Klima- und Umweltzielen bei. Das Designteam von Ericsson hat gezeigt, dass es möglich ist, Kunststoffe aus der Verpackung komplexer und schwerer Telekommunikationsgeräte zu entfernen und gleichzeitig einen hohen Produktschutz beizubehalten."

Kooperationspartner Deutsche Telekom und Swisscom testen die neuen Verpackungen. Saskia Günther, Leiterin Unternehmensverantwortung bei Swisscom, unterstreicht, dass die Zusammenarbeit in Umweltfragen mit Lieferanten nicht nur dabei helfe, die eigene Klimabilanz zu verbessern, sondern auch die Transformation in der gesamten ITK-Branche beschleunige. Melanie Kubin-Hardewig, Leiterin Unternehmensverantwortung bei der Telekom, erklärt, dass sich die Deutsche Telekom auf den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte konzentriere. Einwegkunststoffe seien bereits aus den Verpackungen eigener T-Geräte entfernt worden. Die Zusammenarbeit mit Technologielieferanten sei ein wesentlicher Schritt bei der Entwicklung nachhaltigerer Verpackungen.

Ericsson hofft, dass die neue Verpackungslösung nach erfolgreichen Versuchen in den kommenden Monaten bei weiteren Kunden zum Einsatz kommt. In Zukunft soll sie auch für weitere Hardwareprodukte zur Verfügung stehen.

(kbe)