Erneut Stellenabbau: Jet Propulsion Laboratory der NASA entlässt wieder Hunderte

Für eine ambitionierte Marsmission gibt es weniger Geld. Das bekommt das JPL direkt zu spüren, zum dritten Mal in diesem Jahr gibt es einen großen Stellenabbau.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Menschen im Kontrollzentrum

Anspannung vor dem später geglückten Start von Europa Clipper

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 2 Min.

Das für den Betrieb vieler Weltraumsonden der NASA verantwortliche Jet Propulsion Laboratory entlässt zum zweiten Mal in diesem Jahr hunderte Angestellte. Das hat die Chefin der Einrichtung in einem weiteren "Workforce Update" mitgeteilt. Betroffen sind demnach 325 Menschen oder 5 Prozent aller Angestellten. Schon im Februar mussten 530 Menschen (damals 8 Prozent der Belegschaft) gehen, im Januar zudem 100. Grund für den nächsten großen Stellenabbau innerhalb nur eines Jahres sind demnach anhaltende Finanzierungsschwierigkeiten. JPL-Chefin Laurie Leshin fordert in der Ankündigung alle Angestellten auf, am heutigen Mittwoch im Homeoffice zu arbeiten, wo sie per E-Mail darüber informiert werden, ob sie betroffen sind.

Das Jet Propulsion Laboratory gehört zum California Institute of Technology und hat für die NASA einige der bedeutendsten Sondenmissionen verantwortet, darunter die von Voyager 1 und 2, Cassini und Galileo. Außerdem wurden am JPL die Marsrover Curiosity und Perseverance entwickelt. Das "Strahlantriebslabor" hat aber auch das Deep Space Network der NASA gebaut und betreut die riesigen Antennen, mit denen der Kontakt zu den weit entfernten Sonden gehalten wird. Aktuell verantwortet die Einrichtung die Steuerung der Mission Europa Clipper, die den gleichnamigen Jupitermond erforschen soll.

Hintergrund der Finanzprobleme beim JPL sind weiterhin umfangreiche Änderungen an den Plänen zur ersten Überführung von Bodenproben vom Mars zur Erde. Das Budget für die Mission "Mars Sample Return" wurde in diesem Jahr von fast einer Milliarde US-Dollar auf weniger als 300 Millionen zusammengestrichen, schreibt ArsTechnica. Gleichzeitig gebe es keine Garantie, dass dem JPL die Führung der Mission überantwortet werde. Nach dem jetzt angekündigten Stellenabbau werden beim Jet Propulsion Laboratory noch etwa 5500 Menschen fest angestellt arbeiten, schreibt Leshin noch. Sie gibt sich überzeugt, dass das ein "stabiler und tragfähiger Personalbestand" sei.

(mho)