Erste Anträge an US-Behörden: Twitter soll bald Bezahldienstleistungen umfassen

Elon Musk will aus Twitter eine "Everything-App" machen, mit der man alles erledigen kann, etwa Geld überweisen. Die Vorbereitungen dafür haben begonnen.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Twitter hat damit begonnen, in den USA die nötigen Lizenzen zu beantragen, um Bezahldienste integrieren zu dürfen. Das berichtet die Financial Times und ergänzt, dass ein erster Schritt dahin zwar schon vor der Übernahme durch Elon Musk unternommen wurde, erst danach sei es aber richtig losgegangen. So gebe es bereits seit August das Tochterunternehmen "Twitter Payments", aber erst nach der Musk-Übernahme habe sich Twitter als Zahlungsabwickler beim US-Finanzministerium angemeldet. Danach seien notwendige Anträge in den US-Bundesstaaten eingereicht worden. Innerhalb eines Jahres will Twitter demnach den Prozess abschließen und dann ausländische Märkte angehen.

Musk hat schon öfter angekündigt, dass Twitter unter seiner Führung Finanzdienstleistungen anbieten soll, darunter direkte Transaktionen zwischen Nutzern und Nutzerinnen, Konten und Bezahlkarten, schreibt die Financial Times. Das sei ein wichtiger Teil der "Everything-App X", die dem US-Milliardär vorschwebt, also einer App für alle möglichen Dienstleistungen. Gleichzeitig könnte es aber auch eine neue Einnahmequelle für das soziale Netzwerk werden, das unter Musks Führung mit dramatischen Umsatzrückgängen umgehen muss. Ob das klappt, ist aber nicht ausgemacht. Die Financial Times weist darauf hin, dass es in dem Bereich in den USA bereits viel Konkurrenz gibt. Außerdem sind die gesetzlichen Vorgaben im Finanzbereich besonders strikt und für Twitters deutlich geschrumpfte Belegschaft könnte es auch schwierig werden, sie zu erfüllen.

Twitter hat derweil erstmals Zinsen für die Kaufsumme bezahlt, berichtet Bloomberg. Insgesamt geht es demnach um etwa 300 Millionen US-Dollar, die an sieben Banken bezahlt wurden. Fällig wurden die dem Bericht zufolge um den 27. Januar. Musk hat Twitter im Herbst für 44 Milliarden US-Dollar übernommen, teilweise muss Twitter das Geld nun selbst zurückzahlen. Um Kosten zu sparen, hat Musk Tausende Angestellte entlassen, gleichzeitig haben sich viele Werbekunden von der Plattform zurückgezogen. Teilweise bezahlt Twitter nicht einmal mehr die Mieten für genutzte Büroräume, darunter auch die Zentrale in San Francisco.

(mho)