Erste Bilder: Sony A7R II
Die Sony A7R II mit 42 Megapixeln geht in die direkte Konkurrenz zu Canons neuer 5DS mit 50 Megapixeln. Passenderweise hat Sony in den Boxtempel Berlin geladen, wo wir uns von der Kamera einen ersten Eindruck verschaffen konnten.
Knapp fĂĽnf Wochen nach der AnkĂĽndigung steht die neue spiegellose Vollformatkamera Sony A7R II in den Regalen. Auf ihrem Chip bringt sie 42 Megapixel unter. Das ist etwas weniger als die neue Canon 5DS zu bieten hat, aber immerhin deutlich mehr als Nikons Konkurrenzprodukt D810 mit 36 Megapixeln.
Laut Sony handelt es sich beim A7R-II-Chip um den ersten rückseitig beleuchteten Vollformatsensor am Markt. Die Photodioden liegen also direkt hinter den Linsen. Erst danach kommt eine Leiterschicht aus Kupfer, die für eine schnellere Datenverarbeitung sorgen soll. Neu sind außerdem das Hybrid-Autofokusmodul sowie die 5-Achsen-Stabilisierung. Zudem stattet Sony die hochauflösende A7R II mit einem neuen gedämpften Verschluss aus, der bis zu 500.000 Auslösungen standhalten soll.
Verbessertes Gehäuse, optimiertes Handling
Während einer Veranstaltung im Boxtempel Berlin konnten wir die Spiegellose bereits ausprobieren und uns einen ersten Eindruck verschaffen. Das neue Gehäuse steht der Kamera gut. Es liegt nun dank des deutlicher ausgeformten Griffwulsts viel besser und vor allem sicherer in der Hand. Ingesamt macht die Kamera einen robusteren Eindruck im Vergleich zur ersten A7R, die weiterhin am Markt bleiben wird. Außerdem spendiert Sony weitere frei belegbare Tasten. Beim Handling haben sich nur Details verändert. So können Fotografen nun direkt ein Copyright für die Bilder festlegen und die ISO-Auto-Einstellung mit einer Verschlusszeitbegrenzung kombinieren. Benutzerfreundlicher gestaltet Sony nun auch die Wiedergabefunktion etwa bei der Vergrößerung von Bildausschnitten.
Eine flotte Athletin ist die A7R II mit ihren 5 Bildern pro Sekunde nicht. Ihr Autofokus fing die schnellen Bewegungen der Boxer auch mit teligen Brennweiten sicher ein. Bei der Serienbildfunktion kam allerdings selbst eine schnelle SDXC-Karte (Class 10, 94 MB/s) nach wenigen Fotos an ihre Grenzen – immerhin wollten etwa 50 MB pro Motiv (JPEG+Raw) weggeschrieben werden. Nur bei wenigen Aufnahmen stand uns ein Stativ zur Verfügung. Gerade die Kampfszenen aber auch die Porträtaufnahmen entstanden aus der Hand heraus. Die Bildergebnisse überzeugten dabei. Die A7R II muss also nicht sklavisch im Studio und auf einer Stütze gehalten werden. Bei den ISO-Zahlen hängt die A7R II die Canon 5DS locker ab. Sie geht bis ISO 102.000. Tatsächlich überzeugt die Detailtreue der Bilder bis in hohe Empfindlichkeiten. Insgesamt sind uns hier und da allerdings immer wieder übersättigte Lichter aufgefallen. Was es damit auf sich hat, muss ein richtiger Test im Labor zeigen.
Erste Bilder: Sony A7R II (27 Bilder)
Die Bildstrecke zeigt einen Auszug unserer Testbilder. Bei den Aufnahmen handelt es sich um die Kamera-JPGs. Wir zeigen jede Aufnahme quasi zweimal: Bild Eins ist das Gesamtbild in einer von unserem System heruntergerechneten, systembedingten Maximalauflösung von 2000 × 1335 Pixeln. Diese Darstellung dient zur schnellen Ansicht des Motivs im Internet, nicht zur Beurteilung der Bildqualität. Das geht besser mit Bild Zwei, in dem wir einen 100-Prozent-Bildausschnitt aus dem ersten Foto zeigen. Beide Bilder zusammen liefern bereits innerhalb der Bilderstrecken einen ersten Eindruck, welche Bildqualität die Kamera-Objektiv-Kombination unter den jeweiligen Bedingungen bringt.
Ein echter Test mit der A7R II steht freilich noch aus. Wir reichen ihn in der c't Digitale Fotografie nach. (ssi)