Erste Bilder: Zeiss Batis 2.8/135 an der Sony A7R II

Das Zeiss Batis 2.8/135 soll erst im Mai in den Handel kommen. Wir konnten die Telefestbrennweite schon an der A7R II ausprobieren und zeigen erste Aufnahmen.

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Mit der Batis-Serie verpartnert sich Zeiss mit Sony: Die Festbrennweiten richten sich mit ihrem E-Mount-Anschluss ausschließlich an die Spiegellosen des japanischen Kameraherstellers. Dabei zeigt sich Zeiss mit der 2015 eingeführten Familie experimentierfreudig. Während es die klassischen Spiegelreflex-Optiken ausschließlich als Manuell-Fokus-Modelle gibt, arbeiten die Batis-Geschwister mit einem Autofokus. Und sie haben ein OLED-Display für Entfernung und Schärfentiefe – keine gravierte Skala. Bislang bietet Zeiss drei lichtstarke Brennweiten mit 18, 25 und 85 Millimetern in der Familie an – im Mai soll nun das Batis 2.8/135 folgen. Wir konnten uns bereits einen ersten Eindruck verschaffen.

Das Batis 2.8/135 sitzt bullig und sehr fest an der kompakten Sony A7R II, die dank ihres gummierten Griffwulstes sicher in den Händen sitzt. Im E-Mount-System ist es vergleichbar groß wie das Sony Makro G 90mm f/2.8, mit etwa 614 Gramm auch vergleichbar schwer – eine eigene 135er Festbrennweite bietet Sony selbst bisher nicht an. Canon und Nikon haben 135er für ihre Spiegelreflexkameras im Programm, allerdings sind diese mit einer Offenblende von f/2.0 eine Blendenstufe lichtstärker. Gleiches gilt für das Zeiss Milvus 2/135, das mit Canon-EF- und Nikon-F-Bajonett angeboten wird.

Ein gut ablesbares OLED-Display zeigt auf dem Batis Entfernung und Schärfentiefe.

Das Batis kommt im aktuellen Zeiss-Design mit glattem Metalltubus und gummiertem Fokusring, der nicht mechanisch arbeitet, sondern elektronisch. Das fühlt sich dennoch direkt und präzise an, sodass manuelles Arbeiten mit dem Batis sehr angenehm von der Hand geht. Der Drehwinkel ist dabei abhängig von der Drehgeschwindigkeit. Das OLED-Display ist sehr gut ablesbar und ein praktisches Feature der Batis-Serie, denn es erlaubt eine präzise auf den Sensor abgestimmte Einschätzung der Schärfentiefe-Ausbreitung. Im Zusammenspiel mit der A7R II machte auch der Autofokus des Batis eine gute Figur. Im Labor konnten wir eine Auslöseverzögerung mit Autofokus von 0,45 Sekunden. Das ist nicht überragend schnell, für eine Festbrennweite mit einer etwas längeren Brennweite aber absolut ordentlich. Angenehm: Im Team mit der A7R II arbeitete der Batis-Fokus außerdem zuverlässig treffsicher.

In unseren Testbildern zeigt sich schon bei Offenblende eine sehr gute zentrale Schärfeleistung, die sich auch annähernd bis in die Randbereiche fortführt. Wenn Fotografen abblenden, bringen sie einen fast analytischen, harten Kontrast ins Bild und auch die Ecken kommen weiter voran. Am wohlsten fühlt sich das Objektiv zwischen f/4.0 und f/8.0 – dann reizte unser Testexemplar die mögliche zentrale Auflösung der angeschlossenen Sony A7R II zu mehr als 90 Prozent aus (um die 2400 Linienpaare pro Bildhöhe), die Randbereiche bewegen sich dann bei 85 Prozent des theoretisch Möglichen. Ab f/11 nimmt die Auflösungsleistung des Batis auf hohem Niveau an der A7R II langsam aber stetig ab.

Zeiss Batis 2.8/135: Blendenreihe (8 Bilder)

c't Testszene im Überblick

Verzeichnungen spielen kaum eine Rolle, wenn auch eine leichte Kissenform in unserem Passkreuzchart erkennbar war. Gleiches gilt für Farbsäume bei Offenblende. Allerdings konnten wir gerade etwas abgeblendet farbige Moirés in unserer Testszene ausmachen – der hohen Auflösung von Kamera und Objektiv geschuldet.

Zeiss Batis 2.8/135: Beispielbilder (11 Bilder)

Sony A7R II mit Zeiss Batis 2.8/135 bei f/2.8, ISO 100, 1/640 s

Bei Offenblende zeigt das Batis einen weichen Übergang in die Unschärfe, was im Zusammenspiel mit der hohen zentralen Schärfeleistung einen sehr plastischen, spannungsvollen Bildlook erzeugt. Blendenbilder wirken bei f/2.8 schön rund, neigen mit dem Abblenden allerdings dazu, eckig zu werden. (ssi)