Erste große fernsteuerbare Frachtdrohne von Natilus geht an Volatus Aerospace

Natilus entwickelt große Drohnen mit Blended Wing Body. Die erste fertige Drohne geht an einen US-amerikanischen Luftfahrtdienstleister.

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(Bild: Natilus)

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Das kanadische Unternehmen Volatus Aerospace wird das erste Exemplar einer großen fernsteuerbaren Frachtdrohne bekommen, die das kalifornische Startup Natilus entwickelt. Volatus will über seine Tochter Volatus Aviation die Drohne Natilus N3.8T ab 2025 Luftfahrtunternehmen für den regionalen Transport von Luftfracht anbieten. Volatus Aviation ist spezialisiert auf Flugzeugmanagement und Frachtdienstleistungen mit pilotierten, ferngesteuerten und autonomen Flugzeugen.

Die N3.8T hat einen Blended Wing Body aus Kohlefaser, das heißt die Flügel gehen übergangslos in den Rumpf über. Bisher gibt es keine Frachtflugzeuge in dieser Bauart. Für die Entwicklung des besonderen Designs arbeitet Natilus mit Siemens zusammen.

Die zweimotorige Turbopropmaschine soll laut Mitteilung eine Reichweite von knapp 1700 km haben und eine Fracht mit maximal 3,8 Tonnen tragen können. Durch ihre Bauweise biete die Drohne 60 Prozent mehr Frachtvolumen als herkömmliche Flugzeuge mit gleichem Gewicht. Zudem stoße eine N3.8T weniger Kohlendioxid aus.

Natilus, dessen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Erfahrungen von 25 Flugzeugentwicklungen in ihren früheren Firmen versammeln, plant weitere Frachtdrohnen zu entwickeln. Dazu gehört eine fernsteuerbare Drohne, die 60 Tonnen Fracht tragen und ähnliche Ausmaße wie eine Boeing 737 haben soll. Als "Flaggschiff" plant Natilus eine Maschine, die mit dem Großraumflugzeug Boeing 777 konkurrieren könnte und deren Spannweite von knapp 61 m um 10 Prozent übersteigen soll. Natilus sollen bereits 400 Vorbestellungen im Wert von 6 Milliarden US-Dollar vorliegen.

Vor der Zusammenarbeit mit Siemens hatten die Natilus-Techniker mit einem gewöhnlichen CAD-Programm gearbeitet, erläutert Siemens. Es hätten aber die Möglichkeiten gefehlt, die für die Entwicklung großer Flugzeuge wichtig seien, insbesondere beim angestrebten Design des Blended Wing Body. Neben der Siemens-Expertise für die Entwicklung großer Flugzeuge kam hinzu, dass das deutsche Unternehmen für Startups ermäßigte Preise anbietet.

(anw)