Erstmals Prepaid-UMTS in Österreich

Für 199 Euro gibt es beim Mobilfunkbetreiber das UMTS-Handy NEC e313. Dazu kommt eine Sim-Karte mit zehn Euro Guthaben.

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Der österreichische UMTS-Netzbetreiber 3 bietet seit dem heutigen Dienstag den UMTS-Prepaid-Tarif 3ReLoad. Für 199 Euro gibt es das UMTS-Handy NEC e228 oder für 149 Euro das nicht für Videotelefonie geeignete Nokia 7600. Dazu kommt eine Sim-Karte mit zehn Euro Guthaben. Die Nummer bleibt nach jedem Aufladen mit mindestens 20 Euro für ein Jahr aktiv. Der Mobilfunkbetreiber 3 erhofft sich durch das "relativ niedrigschwellige Angebot" ein deutlich schnelleres Kundenwachstum, nicht zuletzt, da das Unternehmen zuletzt viele Anwärter auf einen Kundenvertrag wegen "Zweifel an der Bonität" der Kunden zurückgewiesen hat. In Italien und Großbritannien haben Prepaid-Angebote 3 tatsächlich stärkeres Wachstum beschert, in diesen Mobilfunkmärkten sind Wertkarten-Handys allerdings weitaus stärker verbreitet als in Österreich oder Deutschland.

Wer auf einmal 40 Euro auflädt, kann für einen Monat zum halben Preis telefonieren (ausgenommen Gespräche ins Ausland), SMS und netzinterne MMS senden sowie netzintern videotelefonieren. Mit diesem Rabatt kosten netzinterne Gespräche 8 Cent pro Minute, Telefonate in andere österreichische Netze und netzinterne Videotelefonate 24 Cent pro Minute. SMS in alle Netze und MMS zu anderen 3-Anschlüssen werden dann zu jeweils 12 Cent verrechnet. Für den Zugriff auf Infodienste, Video-Downloads und Video-Streamings gibt es keinen Rabatt, Wertkartennutzer zahlen genau so viel wie Vertragskunden; die Einzelpreise werden jeweils am Handy angezeigt und können auch davon abhängig sein, ob das Handy im UMTS-Netz von 3, im GSM-Netz des nationalen Roaming-Partners Mobilkom Austria oder im Netz eines ausländischen Roaming-Partners eingebucht ist. Der Zugang zum Internet kostet bei 3ReLoad 1,90 Euro pro Megabyte, wobei jede Verbindung in Paketen zu 51,2 kB (was einem Zwanzigstel Megabyte entspricht) abgerechnet wird.

Der Tarif für Videotelefonie in andere österreichische Netze ist mit einem Euro pro Minute festgelegt. Technisch möglich ist dies zurzeit nur zum UMTS-Netz der Mobilkom Austria, One wird im vierten Quartal mit UMTS-Angeboten und Videotelefonie auf den Markt kommen. Auch T-Mobile bereitet Videotelefonie vor. Bei tele.ring dürfte es etwas länger dauern, der Enhanced Service Provider Tele2 hegt keine Pläne zur Einführung dieses Dienstes. Die 3ReLoad-Geräte und die Ladebons sind ab sofort in den Geschäften und bei Verkaufsständen von 3 sowie im Online-Shop erhältlich, ab 1. Oktober erfolgt auch der Vertrieb über den Fachhandel. Die Bons sollen dann auch von Trafiken, Tankstellen und anderen Geschäften angeboten werden, die Auflademöglichkeit von Guthaben über Bankautomaten wird voraussichtlich erst Anfang 2005 eingeführt. (Daniel AJ Sokolov)/ (tol)