Nvidia belebt proprietäres G-Sync wieder: Erstmals nach 10 Jahren ohne FPGA

Mediatek stellt für Nvidia G-Sync-fähige Monitor-Scaler her. Das soll der Technik neues Leben einhauchen – hoffentlich ohne Lüfter.

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Drei Monitore hintereinander angeordnet

(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.

Nvidia will seiner proprietären G-Sync-Monitortechnik für variable Refresh-Raten (VRR) neues Leben einhauchen. Dazu baut die Firma ihre Kooperation mit Mediatek aus: Statt der bisherigen G-Sync-Module mit teurer Technik landen künftig herkömmliche, aber zusammen mit Nvidia entworfene Mediatek-Scaler in den Monitoren.

In den vergangenen Jahren hat G-Sync in seiner proprietären Form beinahe sämtliche Relevanz verloren: Im Preisvergleich finden sich gerade einmal 19 Monitore mit G-Sync-Modul, von denen lediglich zehn lieferbar sind, zwei darunter mit G-Sync-Ultimate-Zertifizierung. Dagegen gibt es 207 Monitore, die "G-Sync Compatible" sind. Diese verwenden wie AMDs Freesync (über 1000 Monitore) den offenen Standard Adaptive-Sync, brauchen also keine spezielle Hardware.

Nvidia stellt G-Sync Compatible als unterlegen dar. Techniken wie variables Overdrive oder zur Reduzierung der Latenz sind Monitoren mit G-Sync-Modul vorbehalten. Das war primär produktpolitischer Natur geschuldet, wie die neue Mediatek-Kooperation beweist.

Dessen Monitortechnik unterstützt sämtliche G-Sync-Funktionen, die Nvidia bis dato vorgestellt hat. Auch G-Sync Pulsar ist dabei: dynamisches Ultra-Low-Motion-Blur (ULMB) im Zusammenspiel mit variablen Refresh-Raten zur Reduzierung der Bewegungsunschärfe.

Alle bisherigen G-Sync-Funktionen sind bei Mediateks Scalern dabei.

(Bild: Nvidia)

Nvidia stellte G-Sync im Jahr 2013 vor, brachte in all den Jahren aber nie handelsübliche Scaler mit dafür ausgelegten Chips heraus. Scaler stellen das Herzstück der Monitorelektronik dar – sie nehmen das Bild des PCs an und steuern das Panel an. Stattdessen verkauft Nvidia bisher programmierbare Logikgatter-Chips (FPGAs) der Intel-Tochter Altera, die teuer sind und im Vergleich zu spezialisierten ASICs heiß werden. Alle Monitore mit dem aktuellen G-Sync-Modul kühlen den FPGA deswegen aktiv mit einem kleinen, potenziell nervigen Lüfter.

Mediatek ist ein riesiger Zulieferer für Monitor- und Fernseher-Hardware, häufig ohne Branding. Monitorhersteller können jetzt also jene Elektronik zukaufen, mit der sie ohnehin arbeiten. Das sollte die Verbreitung von G-Sync wieder vorantreiben.

Nvidia hat stellvertretend für drei Hersteller bereits Monitore angekündigt, die den neuen Mediatek-Scaler verwenden: Asus' ROG Swift PG27AQNR, Acers Predator XB273U F5 und AOCs Agon Pro AG276QSG2. Alle drei verwenden offenbar IPS-Panels und stellen 2560 × 1440 Pixel (WQHD) auf 27 Zoll mit 360 Hertz dar.

Die drei neuen G-Sync-Monitore mit Display-Technik von Mediatek.

(Bild: Nvidia)

Die meisten weiteren Spezifikationen sind derzeit unbekannt; Nvidia und Mediatek nennen etwa keine Bildanschlüsse. Die bisherigen G-Sync-Module hat Nvidia nur selten aktualisiert, weshalb ihnen unter anderem HDMI 2.1 und Displayport 2.0 fehlt. Etwas mehr Aufschluss gibt Asus' Ankündigung des ROG Swift PG27AQNR, der zweimal HDMI 2.1 und einmal Displayport 1.4 aufweist. Displayport 2.0 könnte der neuen Monitortechnik also weiterhin fehlen.

Unbekannt ist zudem, ob die neuen G-Sync-Monitore weiterhin VRR-Signale von AMDs Radeon-Grafikkarte annehmen und welche Features dann funktionieren.

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