Erweiterter iCloud-Datenschutz ab kommender Woche in Deutschland

Mit iOS 16.3 kommt ein breiterer Rollout von Apples Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die iCloud. Auch Deutschland ist mit dabei. Doch was ist mit Metadaten?

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iCloud

(Bild: nikkimeel/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird seine lange erhoffte neue Funktion zum erweiterten Datenschutz der iCloud in der kommenden Woche auch in Deutschland freigeben, nachdem das Feature seit Dezember erstmals in den USA verfügbar war. Das berichtet der Spiegel. Demnach wird Apple offenbar das Update auf iOS 16.3 nutzen, das der Konzern für kommende Woche angekündigt hat, um die sogenannte Advanced Data Protection (ADP) in neuen Weltregionen zu offerieren.

Apple hatte Ende 2022 überraschend angekündigt, die meisten iCloud-Dienste endlich vollständig mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (End-to-End-Encryption, E2EE) abzusichern. Dies war von Datenschutzaktivisten und Sicherheitsforschern seit Jahren gefordert worden. Zuvor hatte Apple für zahlreiche Kategorien in der iCloud einen Nachschlüssel, dessen Verwendung staatliche Behörden regelmäßig anfordern, etwa für den Zugriff auf das äußerst sensible iCloud-Backup.

Künftig ist es optional möglich, ADP zu aktivieren, standardmäßig bleibt nur der "Standarddatenschutz" aktiv. Ist ADP gestartet, wird Apples Nachschlüssel gelöscht und die Verantwortung für die eigenen Daten gehen in die Hände der Nutzerinnen und Nutzer über. Einige Haken hat das allerdings. So müssen alle Geräte – egal ob Macs, iPhones, iPads, Apple TV, Apple Watch oder HomePod – auf dem jeweils aktuellen Betriebssystemstand sein. Schert nur ein Device in der persönlichen Sammlung aus, klappt die Aktivierung nicht. Zudem müssen Nutzerinnen und Nutzer die Keys dann selbst verwalten; gehen sie verloren, kann Apple nicht mehr helfen.

Apple hatte versprochen, ADP weltweit anzubieten – angeblich sogar in China, wo eine von der Kommunistischen Partei kontrollierte Firma die iCloud-Daten hostet. Gleichzeitig gab es Druck etwa von der US-Bundespolizei FBI, die sich zutiefst besorgt zeigte, nun keinen Zugriff im Rahmen von Ermittlungen erhalten zu können. Wie Apple mit diesem politischen Druck umgehen wird, bleibt abzuwarten – der Konzern scheint zumindest bereit, hier für den Datenschutz zu kämpfen.

Gänzlich perfekt umgesetzt ist der erweiterte iCloud-Datenschutz allerdings nicht. Kritiker bemängeln, dass Apple nicht alle Metadaten wie etwa Dateinamen und Checksummen per E2EE absichert und den Nachschlüssel behält. Dies wird mit der Notwendigkeit begründet, Daten auf den Servern besser komprimieren zu können. "Viele dieser Metadaten können Aufschluss über den Inhalt von Dateien geben, die Checksummen etwa sagen aus, ob eine (der Polizei) bekannte Datei oder ein bekanntes Foto in der iCloud einer Person gespeichert ist", schreibt der Spiegel in seinem Bericht.

Mac & i wird sich in der kommenden Ausgabe 1/2023 ausführlich mit Advanced Data Protection und Apples weiteren neuen Sicherheitsfunktionen beschäftigen.

Update

Laut Angaben der NGO Privacy International wird Apple ADP "global" mit Erscheinen von iOS 16.3 ausrollen.

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(bsc)