EuroHPC: 1 Milliarde Euro für Supercomputer mit EU-Technologie
Die EU will 486 Millionen Euro in die Anschaffung von 100-PFlops-Superrechnern, die Entwicklung von Exaflops-Systemen sowie eines "europäischen Mikroprozessors" stecken.
Am Donnerstag hat die Europäische Kommission die Pläne für das "Gemeinsame Unternehmen EuroHPC" der EU und der Mitgliedsstaaten bekanntgegeben. Es soll dafür sorgen, dass bis 2022/2023 ein Supercomputer mit der Leistungsfähigkeit von Spitzensystemen der Top500-Liste "auf der Grundlage von EU-Technologie" bereitsteht. Rund 1 Milliarde Euro stehen sowohl für die Anschaffung mehrerer Supercomputers der Hunderte-Petaflops-Klasse bereit sowie für die Entwicklung eines Exaflops-Systems. Rund 486 Millionen Euro bringt die EU auf, der Rest soll von den beteiligten Mitgliedsstaaten kommen.
Anzeige
Das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC setzt auf laufende Vorhaben auf und bündelt deren Anstrengungen. Das Geld verteilt sich also in zahlreiche Kanäle und Einzelprojekte.
Gemeinsames Unternehmen EuroHPC: Projekte
(Bild: EuroHPC)
EU-Prozessor
Einerseits sind Ankauf und Betrieb "von zwei Weltklasse-Supercomputern im Vor-Exa-Maßstab und mindestens zwei Mittelklasse-Supercomputern" geplant sowie Bereitstellung und Verwaltung des Zugangs zu diesen Supercomputern für ein breites Spektrum öffentlicher und privater Nutzer ab 2020.
Zudem soll auch die Entwicklung der "ersten europäischen Mikroprozessorgeneration mit geringem Stromverbrauch" unterstützt werden sowie einer europäischen Hochleistungsrechentechnik.
Für die Tätigkeit des Gemeinsamen Unternehmens EuroHPC ist der Zeitraum 2019–2026 vorgesehen. Die geplante Infrastruktur wird im gemeinsamen Eigentum ihrer Mitglieder stehen und von ihnen gemeinsam betrieben werden. Diese Mitglieder sind zunächst die Unterzeichnerländer der EuroHPC-Erklärung: Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal und Spanien. Im Jahr 2017 folgten Belgien, Slowenien, Bulgarien, die Schweiz, Griechenland und Kroatien. Andere Mitgliedstaaten und assoziierte Länder werden ermutigt, die EuroHPC-Erklärung ebenfalls zu unterzeichnen.