Europäischer PC-Markt weiter auf Gesundungskurs

Mit 3,5 Prozent Zuwachs im vierten Quartal 2002 gegenüber dem Vorjahr geht es auch in Europa langsam wieder im PC-Markt bergauf -- das belegen die vorläufigen Quartalszahlen von IDC.

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Von
  • Andreas Stiller

Mit 3,5 Prozent Zuwachs im vierten Quartal 2002 gegenüber dem Vorjahr geht es auch in Europa langsam wieder im PC-Markt bergauf -- das belegte nach Gartner nun auch IDC mit den vorläufigen Quartalszahlen. Mit den USA (+ 6,6 Prozent) kann EMEAs Wachstum (West- und Osteuropa, Naher Osten und Afrika) laut IDC zwar nicht mithalten, liegt damit aber besser als der Rest der Welt (+1,9 Prozent). Westeuropa allein allerdings trägt mit 0,7 Prozent nur unwesentlich zu dieser Steigerung bei, der Nahe Osten und Afrika hingegen sind mit 9,8 Prozent und vor allem Osteuropa mit 16,7 Prozent die großen Triebfedern des Marktes. Das Gesamtjahr lag damit in EMEA um 1,8 Prozent über 2001 und damit wieder in etwa auf der Höhe von 2000.

Der Trend zum Notebook ist ungebrochen; während Desktops im vierten Quartal um 0,7 Prozent abnahmen, legten Notebooks um fast 20 Prozent zu. Auch der "Intel Architecture"-Servermarkt erholte sich ein wenig (+4,5 Prozent).

Marktführer in Europa ist im vierten Quartal 2002 mit 17,7 Prozent Marktanteil ebenso wie in der ganzen Welt die neue HP, wenn auch die Elefantenhochzeit mit Compaq erst einmal zu einer "Marktbereinigung" und damit zu einem Rückgang der Gesamtverkaufszahl führte (-13,2 Prozent). Dell marschiert weiter nach oben, legte abermals 14 Prozent zu und beherrscht nun knapp zehn Prozent des europäischen Marktes. Fujitsu Siemens behauptete sich mit gleichgebliebenen Stückzahlen mit 7,5 Prozent Marktanteil auf Platz drei. Shooting Star bei den Großen ist die Firma Acer, die 27 Prozent zulegen konnte und mit 5,3 Prozent Marktanteil IBM knapp von Platz vier verdrängte. Apple verliert in Europa weiter an Boden (-6,3) und spielt mit 1,6 Prozent nur noch eine Nebenrolle, fast schon eingeholt von Medion (1,3 Prozent), die vor allem mit den Aldi-PCs im Weihnachtsgeschäft mitmischt und insgesamt 165.000 PCs absetzen konnte.

In Deutschland sieht es nicht ganz so rosig aus wie im restlichen Europa, hier nahm die verkaufte Stückzahl nach den vorläufigen IDC-Ergebnissen im vierten Quartal insgesamt um 3,5 Prozent ab. Vor allem an Desktop-Systemen sind die Deutschen nicht so interessiert (-12,0 Prozent), demgegenüber boomt in Germanien der Notebook-Markt (+28,7 Prozent) und auch bei den Servern läuft's wieder besser (+11,7 Prozent). Spitzenreiter in Deutschland ist und bleibt Fujitsu Siemens mit 19 Prozent vor HP (11 Prozent) und Dell (7 Prozent).

Für 2003 ist IDC vorsichtig optimistisch und erwartet weiter positive Wachstumsraten vor allem gegen Ende des Jahres -- sofern keine politischen Krisen die Wirtschaft insgesamt erschüttern. Für das Gesamtjahr 2003 sagen die IDC-Auguren 4,7 Prozent Wachstum für EMEA voraus. (as)