Europas größtes Gebäude aus dem 3D-Drucker in Heidelberg: Druck abgeschlossen

Ein Rechenzentrum in Heidelberg ist Europas größtes Gebäude aus dem 3D-Drucker. Jetzt stehen die Wände.

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Eingerüstetes Gebäude aus dem 3D-Drucker

Aktueller Stand der Bauarbeiten an dem Gebäude in Heidelberg

(Bild: Kraus Gruppe)

Lesezeit: 2 Min.

In Heidelberg sind die Wände von Europas größtem Gebäude aus dem 3D-Drucker fertiggestellt worden, im Herbst soll das Rechenzentrum bezogen werden. Das teilte die für die Errichtung verantwortliche Kraus Gruppe mit. Der erste Andruck an dem Gebäude hat am 31. März begonnen, es folgten 140 Druckstunden bis zur Fertigstellung der vertikalen Elemente. Das Gebäude werde 54 Meter lang, 11 Meter tief und 9 Meter hoch sein, der eingesetzte Druckbeton ist zu 100 Prozent recyclebar.

So soll das fertige "IT-Serverhotel" aussehen

(Bild: SSV Architekten)

Eingesetzt wurde ein 3D-Betondrucker des Bauzulieferers Peri, der auch schon bei ähnlichen, aber kleineren Gebäuden eingesetzt wurde. Beim "Hausdruck" trägt ein 3D-Drucker aus einer gewaltigen Düse Beton und Spezialmörtel digital gesteuert in zentimeterdicken Schichten auf. Heraus kommen elegant geschwungene Wände mit den charakteristischen Rillen. Mit der Technik wurden bereits mehrere Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser errichtet.

Auch für die Geräte von Peri ist das Rechenzentrum in Heidelberg nun das bislang größte Gebäude. Gleichzeitig handelt es sich den Beschreibungen zufolge um ein besonders nachhaltiges Projekt. Der verbaute 3D-Druckbeton kann bei einem künftigen Rückbau fast vollständig in seine Bestandteile Sand, Kies und Zementstein getrennt werden. Außerdem beinhaltet er ein Bindemittel, bei dessen Herstellung 55 % weniger CO₂ angefallen sei, als bei reinem Portlandzement.

Parallel zu dem Rechenzentrum in Heidelberg entsteht gegenwärtig in Nordkirchen im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen auch Deutschlands erstes öffentliches Gebäude aus dem 3D-Drucker, berichtet Peri. Es handelt sich um das Vereinsheim des dort ansässigen Fußball- und Sportvereins SC Capelle. Das zweistöckige Gebäude soll eine Nutzfläche von 330 m² bieten. Der Baufortschritt lässt sich wie schon bei dem Gebäude in Heidelberg dank einer Webcam auch im Internet mitverfolgen.

So soll die neue Heimat des SC Capelle aus dem 3D-Drucker aussehen

(Bild: 3d-capelle.de)

(mho)