Ex-Infineon-Chef weist Vorwürfe zurück -- "kein Unrecht begangen"

Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen, er sei in die Schmiergeldaffäre des Halbleiter-Konzerns verwickelt und habe beim Börsengang mehr Aktien als erlaubt erhalten.

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  • dpa

Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen, er sei in die Schmiergeldaffäre des Halbleiter-Konzerns verwickelt und habe beim Börsengang mehr Aktien als erlaubt erhalten. "Ich kann beweisen, dass alle Vorwürfe gegen mich haltlos sind", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag).

Sollte Infineon -- wie angekündigt -- die Auszahlung noch ausstehender Bezüge stoppen, will Schumacher den Konzern verklagen. "Ich habe kein Unrecht begangen." Seine Anwälte hätten deshalb den Infineon-Aufsichtsratschef aufgefordert, seiner Zahlungsverpflichtung nachzukommen. "Andernfalls müssen wir leider klagen."

Den Vorwurf, er habe beim Börsengang von Infineon im März 2000 mehr Aktien bekommen, als ihm zustanden, wies Schumacher scharf zurück. "Ich habe in Absprache mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden -- übrigens auch nach seiner ausdrücklichen Aufforderung -- Infineon-Aktien gezeichnet. Und zwar so viele wie möglich, weil Siemens die Verbindung des Vorstands zum Unternehmen fördern wollte", sagte Schumacher der Zeitung. Zwischenzeitlich sei sogar in den Aufsichtsratsausschüssen diskutiert worden, den Vorstand zu verpflichten, "ein Mindestkontingent von bis zu zwei Jahresgehältern abzunehmen".

Dass ein Vorstandskollege im Rahmen des so genannten "Friends-and- Family"-Programms sein persönliches Kontingent nicht ausgeschöpft und treuhänderisch Aktien für Schumacher erworben habe, sei "auch nach Meinung von Aktienrechtlern nicht angreifbar". Auch seien die Aktien nicht innerhalb der Spekulationsfrist von einem Jahr verkauft oder Einnahmen nicht versteuert worden. "Ich habe alle Einnahmen beim Verkauf eigener Aktien korrekt versteuert", sagte Schumacher. Gegen ihn werde in dieser Frage nicht ermittelt. Jeden Kauf und Verkauf von Infineon-Aktien habe er dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden gemeldet. (dpa) / (atr)