Ex-Windows-Chef: Dual-Boot-iPad wäre "verrückt"
In der Debatte um ein besseres iPadOS ist der Vorschlag aufgekommen, macOS im Dual-Boot-Modus zu erlauben. Das findet selbst eine PC-Legende unklug.
Apples neues iPad Pro M4 ist ein mächtiges Stück Hardware. In Tests wird allerdings immer wieder kritisiert, dass das ultradünne Tablet von Apples IPadOS-Betriebssystem zurückgehalten wird. Mancher wünscht sich ein vollwertiges macOS auf dem Gerät. Doch Apple winkt dankend ab: Mac und iPad ergänzten sich, seien keine Konkurrenten, hieß es zuletzt aus der Marketingleitung des Unternehmens. Nun hat sich auch ein Veteran der PC-Welt in die Debatte eingeschaltet: Microsofts Ex-Windows-Chef Steven Sinofsky.
"Nur was für Techies"
Auf X machte er lautstark gegen Ideen mobil, das iPad künftig mit einem Dual-Boot-Modus auszustatten, damit (auch) ein echtes macOS darauf läuft. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Kunden "das Beste aller Welten" verlangten. Deshalb habe die US-Autostadt Detroit beispielsweise Cabrios geschaffen. "Doch die Idee eines Dual-Boot-Geräts ist einfach bekloppt", so Sinofsky. "[It] is just nuts." Das garantiere nur, dass das Gerät stets das falsche Betriebssystem verwende. Das mache nur Techies Spaß.
Sinofsky glaubt nicht daran, dass sich macOS mit einem "stumpfen Instrument" wie dem Finger bedienen lässt – statt mit der Präzision von Maus oder Trackpad. Das sei auch bei Windows passiert. Die Nutzer wollten ein Mausinteraktionsmodell beim Mac. Es sei zudem unklar, welche Mac-Software für die Touch-Bedienung umgeschrieben werden könnte. "Wenn Sie "Touch-fähig" haben wollen, sehen Sie sich an, was mit dem Windows-Desktop passiert ist."
Der Grund, warum das iPad so flach ist
Weiterhin meint der Ex-Windows-Chef, dass es Hardwaregründe für die Trennung zwischen Mac und iPad gibt. "Aufgrund der physikalischen Gegebenheiten eines iPad ist sein Akku nur Zweidrittel so groß wie der eines Mac. Wollen Sie das wirklich? Ich will es nicht. Der Grund, warum das iPad ein 5,x mm großes Gerät ist, liegt darin, dass es standardmäßig keine Tastatur hat, an der der Akku hängt."
Sinofsky plädiert dafür, dass Apple Entwicklungsumgebungen anbietet, bei denen Software auf allen Plattformen – also Mac, iPad und iPhone – gleich gut läuft. Und auch der ehemalige Microsoft-Manager scheint darauf zu warten, dass Apple mit iPadOS 18 die gesamte Oberfläche weiter optimiert. Wie genau, werden wir am 10. Juni zur Entwicklerkonferenz WWDC 2024 erfahren.
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(bsc)