Exchange 2003 ist fertig

Microsoft hat die Version 2003 des Groupware-Servers Exchange fertiggestellt und verspricht mehr Sicherheit und bessere Unterstützung mobiler Anwender.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Das jüngste Mitglied in Microsofts Server-Familie heißt Exchange 2003. Der Groupware-Server dient zusammen mit MS Outlook als Client in Firmennetzen dem Austausch von Kontakten und Terminen. Seit dieser Woche ist die endgültige Programmversion fertig gestellt; über die Verfügbarkeit gibt es aber noch keine genauen Angaben.

Außer Server-Lizenzen wird es weiterhin eine "normale" CAL (Client Access License) geben, die pro Benutzer gilt und je einer Person den Zugriff über den Arbeitsplatzrechner oder beliebige mobile Geräte erlaubt. Daneben gibt es auch Geräte-CALs, die an die Hardware eines Zugangsgerätes gebunden sind sowie Konnektor-Lizenzen, die Anwender benötigen, um ihren Kunden oder anderen Außenstehenden über das Web Zugriff auf den eigenen Exchange-Server zu gewähren.

Verbesserungen gegenüber der Vorversion gibt es laut Hersteller vor allem bei der Sicherheit sowie für mobile Benutzer. Outlook-Anwender gehören zu den bevorzugten Opfern von Viren und elektronischem Werbe-Müll: Gegen solche Attacken soll die neue Exchange-Version besser gewappnet sein. Außer eigenen Bemühungen um mehr Sicherheit hatte Microsoft auch die Kooperation mit Drittanbietern angekündigt. Während erweiterte Funktionen aus den Bereichen "Conferencing" und "Instant Messaging" demnächst in der Office-Suite zu finden sind, beerbt die neue Exchange-Version den ehemaligen Mobile Information Server, den es künftig nicht mehr als eigenständiges Produkt geben wird. Der Administrator kann nun mobile Clients leichter anbinden. Für den mobilen Anwender selbst ist sicherlich der neue Webclient Outlook Web Access (OWA) die größte Neuerung.

Wer den Versionswechsel von der Version 5.5 auf das derzeit noch aktuelle Exchange 2000 mitgemacht hat, war dabei gezwungen, den Microsoft-eigenen Verzeichnisdienst Active Directory (AD) einzuführen und ältere NT-4-Server durch Windows-2000-Server zu ersetzen. Exchange 2003, so heißt es nun bei Microsoft, spiele seine Stärken nur in Kombination mit einem Windows Server 2003 voll aus. Gerade die Sicherheits-Funktionen stehen nur unter dem neuesten Netzwerk-Betriebssystem von Microsoft komplett zur Verfügung. Wer beschlossen hat, seine Windows 2000 Server auf die nächsthöhere Version umzustellen, hat ebenfalls keine Wahl: Exchange 2000 läuft nicht auf dem Windows Server 2003.

Tatsächlich setzten jedoch viele Firmen nach wie vor Exchange 5.5 ein. Experten schätzen, dass die Version aus NT-4-Zeiten noch bei 60 Prozent der Anwender läuft. Bereits im vergangenen Jahr hatte Microsoft allerdings angekündigt, dass der Support für diese Version im Dezember 2003 endgültig eingestellt wird. Offenbar ist man sich der Zögerlichkeit der Kunden bei Microsoft durchaus bewusst: Bei der Exchange-2003-Installation wird der Anwender auf Wunsch von einem "Bereitstellungstool" unterstützt, das mit detaillierten Checklisten beim Umstieg von Version 5.5 hilft. (dwi)