Experte: "iPhone 6s" mit Saphir-Display?
Lange gab es Spekulationen, dass Apple das iPhone 6 mit einem kratzfesten Bildschirm aus Saphirglas ausrüsten würde – doch es kam bekanntlich anders. Nun macht ein Display-Analyst Hoffnung auf die nächste Gerätegeneration.
Saphirrohling von GTAT.
(Bild: Hersteller)
Raymond Soneira, Präsident der auf Bildschirmtechnik spezialisierten Beratungsfirma DisplayMate, schätzt, dass Apple künftig doch auf Saphir als Glasersatz für seine iPhone-Bildschirme setzen könnte. Sein Unternehmen habe gerade eine "wichtige" Weiterentwicklung des Saphirglases testen können. Das neue Material zeige nicht mehr die sonst üblichen starken Reflexionen. Die sogenannte Screen Reflectance liege damit sogar deutlich unter der von Glas. Es handele sich dabei zudem nicht um eine Beschichtung, die sich ablösen könne – was die Kratzfestigkeit von Saphir sowieso ad absurdum geführt hätte.
Hartnäckige Gerüchte
Im vergangenen Jahr hatte es über Monate hartnäckige Gerüchte gegeben, dass Apple seine neuen iPhones mit einer Display-Abdeckung aus Saphir versehen könnte. Dazu hatte der Konzern über eine halbe Milliarde US-Dollar in den Spezialhersteller GT Advanced Technologies (GTAT) gesteckt, der eine Massenproduktion des bislang noch sehr teuren Materials anschieben sollte. GTAT gelang das aber nicht, die Firma ist mittlerweile pleite.
Soneira zufolge waren die Chancen, dass das iPhone 6 Saphir nutzen würde, aber sowieso sehr gering. Neben den Kosten für das Material und die Schwierigkeiten bei der Massenproduktion liege die standardmäßige Screen Reflectance des Materials beim Doppelten von Glas. Das führe zu einer schlechten Ablesbarkeit bei hellem Umgebungslicht.
So klar wie Gorilla-Glas
Apple hatte erst beim iPad Air 2, das vermutlich Gorilla-Glas von Corning nutzt, Reflexionen durch eine Spezialbeschichtung auf nur 2,5 Prozent gesenkt – der Firma sind diese Werte also wichtig.
Mit dem von DisplayMate nun getesteten neuen Saphir könnten die bisherigen Probleme gelöst werden. Es sei so klar wie Gorilla-Glas und deutlich kratzfester. Ob Apple Zugriff auf das Verfahren hat, gab Soneira nicht an – es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Bildschirmingenieure in Cupertino auf dem neuesten Stand der Technik sind. Ob schon das möglicherweise im Herbst erscheinende "iPhone 6s" mit Saphir kommt, lässt sich noch nicht sagen. (bsc)
