Externe Bezahldienste statt Apple: Entwickler beklagen "verrückte" Hürden

In-App-Zahlungen durch PayPal und Co. starten nach und nach in einigen Ländern. Doch Apple macht es Entwicklern sehr schwer.

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Eine Frau bezahlt im Internet mit ihrer Kreditkarte

(Bild: Shutterstock/Elvira Koneva)

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Apples neue Möglichkeiten, in ersten Ländern alternative Bezahldienste in iPhone-Apps zu integrieren, sind offenbar nur mit Mühe umzusetzen. Das berichten iOS-Entwickler, die sich die Vorgaben des Konzerns angesehen haben – und üben scharfe Kritik. Die von Apple gesetzten Barrieren seien "verrückt", teilte etwa der langjährige Developer Kyle Howells auf Twitter mit.

Apple hatte in diesem Monat in den Niederlanden erstmals erlaubt, bei Dating-Apps neben den üblichen In-App-Zahlungen, für die Apple zwischen 15 und 30 Prozent Provision kassiert, auch externe Payment-Dienstleister einzubinden. Dies erfolgte allerdings erst auf Druck der Wettbewerbsbehörden des Landes, die die Umsetzung zudem für nicht ausreichend halten und Apple gleich eine Millionenstrafe aufbrummten. Zudem ist die Funktion nur für besagte App-Kategorie verfügbar, weil deren Betreiber explizit Beschwerde eingereicht hatten.

Apple verlangt unter anderem, dass Entwickler eigene Binaries nur für den niederländischen Markt einreichen, wenn sie externe Bezahldienste einbinden wollen. Das dürfte sich aufgrund der Kundengruppengröße nicht wirklich lohnen. Weiterhin müssen bestimmte Trackingmethoden in die App eingebaut werden, damit Apple prüfen kann, dass sich Entwickler an die vorgegebenen Regeln halten. Es gibt zusätzliche Entitlements, die sich Entwickler genehmigen lassen müssen. Weiterhin wünscht sich Apple weiterhin eine Provision an den Bezahlvorgängen – wie hoch die sein wird, ist noch unklar.

Je nach Höhe dieser Provision – die Apple für den allgemeinen Betrieb des App Store verlangt – könnte sich die Verwendung externer Bezahldienstleister dann nicht mehr lohnen. Die niederländischen Wettbewerbsschützer haben schon angekündigt, die Situation genau zu beobachten. Schlimmstenfalls droht Apple eine Strafzahlung in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro. Die erste Strafe in Höhe von 5 Millionen Euro hatte die Behörde damit begründet, dass Apple ihre Anordnung noch nicht umgesetzt habe.

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(bsc)