FSFE will im Kartellverfahren gegen Microsoft intervenieren

Die Free Software Foundation Europe will sich an dem Verfahren beteiligen, da sich der Redmonder Riese die Solidarität ehemaliger Gegner erkaufe.

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Die Free Software Foundation Europe (FSFE) hat einen Antrag auf Erlaubnis zur Beteiligung am beziehungsweise zu Eingaben im Kartellverfahren der EU-Kommission gegen Microsoft gestellt. Je mehr Microsoft in der Lage sei, die Solidarität seiner Gegner zu erkaufen, desto mehr sei die Beteiligung der FSFE wichtig für die Freiheit und Interoperabilität, begründet FSFE-Präsident Georg Greve den Schritt. Damit spielt er offenbar auf die zwischen Microsoft und ehemaligen Beschwerdeführern wie Sun, IBM, Novell und RealNetworks erzielten Vereinbarungen an.

Auch habe sich in diesen Tagen gezeigt, wie Microsoft und andere versuchten, ihre Positionen zu verteidigen. Vergangene Woche habe die FSFE laut Greve aufgedeckt, dass Microsoft Einfluss auf die "Vienna Conclusions" zum Weltgipfel der Informationsgesellschaft in Tunis genommen habe.

Vergangenes Jahr hatte die Kommission entschieden, das US-amerikanische Software-Unternehmen habe wegen "Missbrauchs seines Quasi-Monopols (Artikel 82 EG-Vertrag) bei PC-Betriebssystemen gegen die EG-Wettbewerbsregeln verstoßen". Daher wurden neben der Geldbuße von 497,2 Millionen Euro auch Auflagen verhängt. Gegen diesen Bescheid reichte Microsoft beim EU-Gerichtshof Erster Instanz Klage ein. (anw)