Streit über Datenschutzbestimmungen: Facebook will Apple "Schmerzen bereiten"

Der Chef des Social-Media-Riesen teilte intern mit, wie sich der Konzern gegen die neuen Datenschutzbestimmungen des iPhone-Herstellers wehren will.

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Mark Zuckerberg kriegt mit iOS 14.5 ein Problem.

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Streit zwischen Apple und Facebook wird immer wütender. Vor Mitarbeitern seines Teams soll nun der Chef des Social-Media-Riesen, Mark Zuckerberg, gesagt haben, man müsse dem iPhone-Konzern "Schmerzen bereiten". Damit gemeint scheint unter anderem eine Kartellklage zu sein, die Facebook seit längerem vorbereiten soll – sowie andere Maßnahmen, um Apple zu schaden. So plant Facebook jüngsten Berichten zufolge unter anderem, eine eigene Computeruhr einzuführen, die Fitness-Funktionen sowie Zugang zu Messenger und WhatsApp haben soll, um der Apple Watch zu begegnen.

Zuckerbergs Drohungen wurden dem Wall Street Journal überliefert, über die Facebook-Watch-Pläne berichtete der IT-Newsdienst The Information. Grund für Facebooks Frust ist und bleibt Apples Datenschutzänderung, die mit iOS 14.5 eingeführt werden soll. Diese sorgt dafür, dass Nutzer erstmals direkt sehen, dass Facebook sie über Apps und Websites hinweg trackt – und diesem zudem zustimmen müssen.

Ein spezieller Dialog soll die User zwar darum bitten, sich doch überwachen zu lassen, um "weniger relevante Werbung" zu vermeiden. Intern und vor Werbepartnern rechnet Facebook jedoch mit sichtbaren Einbußen. Nur bei Zustimmung erhalte der Nutzer besser auf ihn zugeschnittene Reklame und unterstütze Firmen, die auf Werbung zur Gewinnung neuer Kunden angewiesen sind, schreibt Facebook in dem geplanten Dialog. Man wolle keine "neue Arten von Daten" sammeln.

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Zuckerberg sagte intern vor seinem Team, die Schmerzen müsse man Apple bereiten, weil der iPhone-Konzern Facebook "so schlecht behandeln" würde. Apple-Boss Tim Cook hatte soziale Medien wie Facebook zuletzt indirekt als Auslöser von Gewalt bezeichnet.

Man dürfe nicht länger wegschauen, dass noch immer die Techniktheorie gelte, dass "jegliche Form von Engagement gutes Engagement" sei, betonte Cook vor Datenschützern. Mit dem Begriff fassen soziale Netzwerke die Nutzung ihrer Angebote. Dabei würde zudem das Ziel verfolgt, "so viele Daten wie möglich" zu sammeln, ergänzte Cook. Man dürfe nicht mehr so tun, dass dieser Ansatz keine Kosten mit sich bringe: "Die Polarisierung der Menschen, das verlorene Vertrauen und, ja, Gewalt." (bsc)