Facebook will Apples App-Store-Zwang mit neuem Trick umgehen

Die Firma, die sich neuerdings Meta nennt, plant ein neues Abomodell mit "Promotional Links" in der App. Apple kriegt davon nichts ab.

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Meta-Boss Zuckerberg ärgert sich häufiger darüber, dass Apple 30 Prozent Provision sehen will.

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Facebook versucht einmal mehr, um Apples App-Store-Provision herumzukommen – mit ungewissem Ausgang. Das soziale Netzwerk, dessen Mutter seit kurzem Meta heißt, will mit sogenannten Promotional Links Abodienste für Influencer, Promis und andere "Creators" offerieren, die von der offiziellen Facebook-App direkt in ein Abonnementangebot führen.

Dieses soll ohne Bezahlung von Apples üblichen 30 Prozent App-Store-Gebühren (im ersten Jahr, später 15 Prozent für bestehende Abos) erfolgen, wie CEO Mark Zuckerberg in einem Posting selbst mitteilte. Parallel dazu werden weiterhin reguläre In-App-Verkäufe mit Apple-Bezahlung offeriert.

Schon zuvor hatte Facebook auf Apple Druck gemacht, in der App abgehaltene Online-Kurse ohne Provision zu ermöglichen, was zunächst auch gelang. Mit den Promotional Links versuchen es Zuckerberg und Co. nun jedoch nochmals direkter. Laut Angaben des Meta-Bosses machten es Apples 30 Prozent Provision schwerer, "die Chancen für Kreative Geld mit ihrer Arbeit zu verdienen, aufzuschließen".

Deshalb aktualisiere man nun sein Abo-Produkt, "damit [Kreative] mehr verdienen" könnten. Facebook selbst will zunächst kein Geld abziehen, nur die Steuern fielen an. Zudem werde man Kreativen die E-Mail-Adressen der Abonnenten auf Wunsch übergeben, damit diese Kontakt zu den Nutzern halten können. Zudem will Facebook im Rahmen eines neuen Bonusprogramms bis zu 10.000 US-Dollar an besonders erfolgreiche Aboeinsammler zahlen.

Die Promotional Links sollen Methoden nutzen, die angeblich "immer unter iOS erlaubt" gewesen seien. Ob Apple diese Haltung teilt, wird die nähere Zukunft zeigen. Die Promotional Links sollen zusammen mit üblichen In-App-Einkäufen offeriert werden. Darüber können Kreative ihre Kundschaft dann auf eine Website schicken, auf der sie ihren Abokauf mittels "Facebook Pay" abschließen dürfen.

Apple erlaubt eigentlich bislang keine alternativen Bezahlmethoden für digitale Güter, verhindert den Umweg über das Web allerdings nicht. Jedoch darf für solche alternativen Bezahlmethoden eigentlich keine Werbung in der App selbst gemacht werden – per Mail hingegen schon. Entsprechend interessant wird es, wie Facebook seine Idee umsetzt und wie Apple letztlich reagiert.

[Update 04.11.21 16:13 Uhr:] Gegenüber dem IT-Blog The Verge teilte ein Facebook-Sprecher mit, man glaube nicht, dass man mit dem Ansatz gegen die App-Store-Regeln verstößt. Statt Facebook selbst wird demnach nämlich der "Creator" die Links zu Facebook Pay für seine Nutzer platzieren, die dann zum Bezahlen ins Web geschickt werden. Facebook werde die reguläre Möglichkeit, ein Abo über Apples In-App-Einkaufsverfahren abzuschließen, nicht entfernen, hieß es weiter.

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(bsc)