Fachblatt: Apple "will die Musikindustrie werden"
Der iTunes-Betreiber möchte nicht nur Streamingdienste wie Spotify und Pandora schlagen, sondern das Plattengeschäft dominieren, behauptet ein Insider.
(Bild: dpa, Ole Spata/Archiv)
Apples Strategie für den Musikmarkt geht einem Bericht des Fachblatts Billboard zufolge über die Installation eines neuen Streamingdienstes in kommenden iOS-Versionen deutlich hinaus. Ein Industrieinsider sagte dem Blatt, es gehe dem iPhone-Hersteller nicht darum, mit Spotify zu konkurrieren. Apple wolle "das Musikgeschäft werden".
Mit iTunes hatte der Konzern den Downloadsektor über viele Jahre dominiert. Allerdings gehen dort mittlerweile die Umsätze aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von On-Demand-Streaming-Angeboten zurück. Deshalb sei geplant, die Gebühren für den im letzten Jahr aufgekauften Streaming-Dienst Beats Music zu senken und gleichzeitig die 800 Millionen iTunes- und App-Store-Accounts mit ihren hinterlegten Kreditkarten zu nutzen, mehr Kunden zu locken. Das iTunes-Angebot solle zudem um mehrfach vorhandende oder gar betrügerische Titel "bereinigt werden".
Apple zeigte bei der diesjährigen Grammy-Verleihung starke Präsenz. Auf einer Preparty des Musikproduzenten Clive Davis vor anderthalb Wochen saßen Apple-Chef Tim Cook, Internet-Dienste-Boss Eddy Cue, iTunes-Vizepräsident Robert Kondrik mit Beats-Gründer und Musiklegende Jimmy Iovine an einem Tisch. Auch mit dabei: Apple-Boardmitglied Al Gore und die mächtige demokratische Politikerin Nancy Pelosi.
Cook wurde von Davis speziell begrüßt. Danach sollen laut Billboard viele Musikmanager an dem Tisch der Apple-Mannschaft vorbeigeschaut haben – "in einer Reihe einer nach dem anderen", so das Blatt. (bsc)
